Perry Rhodan 1-3: Die Kartografen der Unendlichkeit 1-3 (Comic)

Kai Hirdt
Perry Rhodan 1-3
Die Kartografen der Unendlichkeit 1-3
Titelillustration und Zeichnungen von Marco Castiello
Cross Cult, 2015/2016, Heft, 36 Seiten (Nr. 1) bzw. 48 Seiten (Nr. 2 & 3), 5,99 EUR (Nr. 1) bzw. 44 Seiten (Nr. 2 & 3)

Rezension von Bernhard Kletzenbauer

In Heft 1 werden die Hauptpersonen, das Raumschiff SOL und deren Situation vorgestellt. Die SOL-Besatzung ist irgendwo im Universum gestrandet und sucht den Weg zurück zur Milchstraße. Der Haluter Icho Tolot vermutet, dass sie 411.000 Lichtjahre entfernt sind. Während des Weiterflugs wird das Raumschiff an einer Raumstation der Skra‘bji unerwarteter Weise gestoppt. Da diese Station von den Herayan angegriffen wird, kommen die Terraner und Galaktiker den Opfern zu Hilfe. Man erwartet sich nämlich astronomisches Wissen, um den Heimweg zu finden. Da die Anführerin der insektenartigen Skra‘bji getötet wird, zerstören ihre Untertanen die Raumstation. Perry Rhodan kann mit seinen Leuten im letzten Moment fliehen und ein verletztes Exemplar der Insektenwesen mitnehmen.

In Heft 2 erfährt der Telepath Gucky aus den Gedanken der verletzten Skra‘bji die Vorgeschichte des Angriffs. Die Galaxis Umal wurde von den humanoiden Herayan aus einem anderen Universum angegriffen. Ein fremder, mächtiger Humanoider versiegelte den Durchgang zwischen den Universen und verschwand. Die Angreifer wurden im Laufe der Zeit zur Legende. Die siegreichen Skra‘bji suchten nach dem fremden Beschützer, wurden aber dann von den anderen Völkern der Galaxis Umal undankbarer Weise angegriffen und gejagt. Da die verletzte Skra‘bji an Bord der SOL medizinische Hilfe braucht, will Perry sie zu ihrer Heimatwelt zurückbringen. Dort herrschen nun die humanoiden Umal-Völker, und nur zwei Skra‘bji sind auf dem Planeten anwesend. Diese werden aber ermordet, bevor Perry sie an Bord seines Raumschiffs bringen kann. In Perrys Einsatzteam war allerdings ein Gestaltwandler-Mutant, der sich vor dem Rückzug zur SOL in einen Skra‘bji verwandelte. Die geplante Bluttransfusion für das schwer verletzte Insektenwesen auf der SOL kann deshalb erfolgen und gelingt. Das Wesen verlangt die Rückeroberung der Skra‘bji-Festung, da ansonsten alle getötet würden.

Bei Heft 3 lässt das Titelbild endlich den ‚Rhodan-Sense of Wonder‘ erahnen und zeigt Perry Rhodan vor einem Hologramm mit mehreren Galaxien. Bis der Terraner mit seinem Team aber so weit gekommen ist, wird erst einmal die Space-Jet des zu Hilfe eilenden Haluters abgeschossen. In Perrys Versteck händigt Icho Tolot dem pazifistischen Mutanten Dalaimoc Rorvic ein Amulett aus, mit dessen Hilfe er wieder seine menschliche Gestalt annehmen kann. Icho Tolot wird bei einem Angriff der Soldaten des ‚Paktes‘ gezwungen, seinen Körper kristallin zu verhärten. Aufgrund des überlisteten, bewegungsunfähigen Haluters müssen die restlichen Mitglieder aus Perrys Gruppe sich ergeben. In der Festung von A‘krul beginnt ein verwirrender Handlungsablauf. Die Gefangenen können sich mit List befreien und finden heraus, dass der ‚Pakt‘ von einer Skra‘bji angeführt wird. Diese insektenartigen Wesen führen also eine Art Bürgerkrieg gegeneinander, da die verfeindeten Gruppen die Lage aus gegensätzlichen Standpunkten beurteilen. Perry findet für das Problem eine unerwartete Zwischenlösung. Eine Fortsetzung der Geschichte wird den Lesern angedroht…

Anderthalb Seiten Leserbriefe, Charakterisierung des Mutanten Dalaimoc Rorvic, und ein kurzes Interview mit Zeichner Marco Castiello, sowie drei Seiten Galerie und vier Seiten bunte Verlagswerbung beenden das Heft.


Wieder einmal wird versucht, die Geschichten um Perry Rhodan im Medium Comic zu erzählen. Gemäß einem Interview im „Perry Rhodan“-Roman 2832 träumt der Verlag von der eierlegenden Wollmilchsau. Der Comic soll die Leser der Romane, deutsche Neueinsteiger und auch den Rest der Welt zum Kauf von Roman-Heften, Büchern und Comics anreizen. Man träumt von Lizenzeinnahmen durch ausländische Verlage und einem Massenpublikum. Masse statt Klasse hat man in der Tat produziert. Stellenweise ist es verwunderlich, dass die Verantwortlichen des Pabel-Moewig-Verlags nicht genau kontrollierten, was da fabriziert wird und dass die Verwendungs-Genehmigung für die Charaktere nicht wieder entzogen wurde.

Einen solchen Reinfall gab es schon einmal bei dem Film „Perry Rhodan: SOS aus dem Weltall“, der viel Image-Schaden für die Romanserie brachte. Karl-Herbert Scheer, der Mitbegründer der Reihe, reiste 1966 extra nach Rom zu den Dreharbeiten für Spezialeffekte und kritisierte die dilettantische Arbeit. Vergebens. Der Film wurde unlängst im Rahmen der SchleFaZ (Schlechteste Filme aller Zeiten) im Fernsehen gezeigt.

Auch beim neuen Comic meinte man, unnötige Zugeständnisse machen zu müssen. Der Haluter wurde kleiner dargestellt, weil man ihn angeblich in Originalgröße nicht im Dialog mit anderen Charakteren zeigen könne. In Band 2 hat man beim Dialog zwischen Perry und Gucky (auf Seite 30) gleich ganz auf die Köpfe verzichtet. Schließlich ist Gucky ja drei bis vier Köpfe kleiner als Perry. Aber ein sechs ein halb Kilometer großes Fernraumschiff kann man problemlos mit einer etwa acht bis zehn Meter durchmessenden Space-Jet auf ein und demselben Bild zeigen. Aus dem Mausbiber ist ein Meerschweinchenfuchs mit buschiger Rute geworden, obwohl man ja kindgerechte, harmlose Kuscheltiere nicht für zeitgerecht hält. Und bei Perrys Uniform hat man sich wohl Judge Dredd zum Vorbild genommen.
 
Die Ausstattung der Hefte: Wie bei Comics mittlerweile üblich hat man eine Kurzeinführung in die Handlung gemacht und die Comic-Schaffenden vorgestellt. Ein „Perry Rhodan NEO“-Autor kann nicht einfach in die seit über einem halben Jahrhundert gewachsene Hauptserie überwechseln. Ein talentierter, italienischer Zeichner, der einen Wettbewerb gewann, und keine Ahnung vom „Perry Rhodan“-Kosmos hat, braucht mehr als einen Crashkurs. Übung macht den Meister. Der Einzige, der seine Arbeit ausgezeichnet macht, ist der Kolorist. Band 1 hat als Beilage ein Poster, das die SOL und das Titelbild zeigt. Heft 2 enthält erstmals Leserbriefe, ein Interview und zwei Seiten Panini-Werbung. Diese zusätzlichen acht Seiten kosten bloß 1 Euro mehr…

Handlungszeit: Anstatt, wie so oft, ganz am Anfang mit der Landung der STARDUST auf dem Mond zu beginnen, hat man sich für die Erzählung eine Zeitlücke aus der großen Romanhandlung ausgesucht. Man startet im zwölften von bisher neununddreißig Zyklen. Ein gut gewählter Einstieg in die Thematik der Superintelligenzen, Kosmonukleotide und Kosmischen Rätsel (Der mächtige, fremde Helfer der Skra‘bji könnte mit einer Superintelligenz im Zusammenhang stehen). Außerdem hat das Fernraumschiff SOL in der Romanserie bisher eine ereignisreiche Zeit hinter sich gebracht. Es wäre durchaus vorstellbar, dass allein eine Comicserie „Raumschiff SOL“ produziert wird. Man wird sehen, was Perry noch in den neuen Comics erlebt, und wie weit sich die Geschichten an die aktuelle Romanhandlung annähern.

Die Comic-Story: Bei dem bombastischen Titel „Die Kartografen der Unendlichkeit“ erwarten die Leser vielleicht ein Volk, das in alle Richtungen weiter als 15 Milliarden Lichtjahre flog, und sogar das Weltall jenseits unseres Sichthorizontes kartografierte. Mit einem Antrieb wie dem Dimesextatriebwerk der SOL wären dazu rund anderthalb Erdenjahre Nonstop-Flugzeit nötig. In den ersten zwei Comic-Bänden wird aber nicht ersichtlich, wie viel die Skra‘bji schon vom Universum kennen. Das Verwirrspiel in Heft 3, wer denn nun eigentlich die Guten und wer die Bösen sind, ist überraschend zeitgemäß. Die Motivation der feindlichen Gruppen wird nicht durch simple Schwarzweiß-Malerei, wie am Anfang der Romanserie, erklärt. Die Handlung beschränkt sich dennoch größtenteils auf Mord und Totschlag sowie riskante Kommando-Unternehmen inmitten der schießwütigen Umal-Völker. Das Übliche eben für das Massenpublikum. Anstelle des Sense of Wonder aus der Romanserie gibt es ein Crossover nach dem Motto ‚Perry meets Skrull and „Star Wars“‘.

Details: Icho Tolot schlägt vor, dass man ein Ziel anfliegt, das „am weitesten von allen umliegenden Galaxien entfernt ist - 411.000 Lichtjahre entfernt“. Das ist gerade mal der vierfache Durchmesser der Milchstraße. Das soll weit sein? Die heimatliche Milchstraße ist 501 Millionen Lichtjahre vom Aufenthaltsort der SOL entfernt. Das ist weit. Am Schluss von Band 1 flüchten Perry und seine Begleiter ohne den Haluter aus dem explodierenden Skra‘bji-Observatorium. Danach findet man Icho Tolot mit teilweise zerfetztem Schutzanzug im All treibend. Auf die Frage, wie er das überlebt habe, kommt nur die Antwort: „Er ist halt ein Haluter.“ Für Altleser der Romanserie reicht das zum Verständnis, denn ein Haluter kann seine Körperstruktur verfestigen, sodass sie widerstandsfähig wie Terkonitstahl ist (Schmelzpunkt: 29000 bis 35000 Grad). Für Neuleser ist das völlig unverständlich. Denn auch in Band 2, bei der so genannten „Charakter-Info“ über Haluter, werden derartige Fähigkeiten nicht beschrieben. Für Neuleser hätte der Comic zumindest eine zusätzliche Textseite mit dem nötigsten Sachwissen enthalten sollen. Das Raumschiff hat 10.000 Personen Besatzung. Davon sieht man in Band 1 etwa 20 Leute. Auch wenn sich 10.000 Leute in einem sechseinhalb Kilometer langen Raumschiff verlieren, sind 20 Personen an den Handlungs-Schauplätzen doch recht wenig. Die Pilotin Belayn Parcer und die kirgisische Medizinerin Irmina Kotschistowa posieren oft wie für Pin up-Poster. Unwillkürlich fragt man sich, für wen Irminas Po-Backen und tiefen Kleidungs-Ausschnitte geplant waren. Für pubertierende Leser oder alte Knacker? Ach, natürlich: das Massenpublikum.

Zeichnerische Umsetzung: Im Interview mit Kai Hirdt steht zum Aussehen von Irmina und Gucky: „…da haben wir zum Teil auch Dresche für bezogen.“. Und das zu Recht. Gucky ist ein Mausbiber und gehört mit Biberschwanz dargestellt! Ein Löwe oder Känguruh wird ja auch nicht mit buschiger Fuchs-Rute gezeichnet. Weiterhin hat schon ein Leser angemerkt: „Bei Perry ist es ihm noch nicht gelungen, die Figur so darzustellen, dass der Leser ihn sofort am Gesicht erkennt.“ Wenn denn überhaupt ein Gesicht gezeichnet wurde. Mehrfach ist in Band 2 der Kopf nur als schwarzer Schatten mit leuchtenden Augenschlitzen dargestellt. Oder aber es ist nur die Augenpartie zu sehen. Übung macht den Meister. Eine weitere Lesermeinung: „Ich würde mir für die „Perry Rhodan“-Comics einen typischen, sofort erkennbaren Look wünschen.“ Ja, eine Art Corporate Identity ist sinnvoll. Momentan ist es irgendwie eine Mischung aus „Star Wars“- und „Star Trek“-Comics. Ein wiedererkennbares Logo wie auf der CREST II in den „Perry, unser Mann im All“-Comics ist wünschenswert. Auch in der Comicreihe „Sillage“ und „Yoko Tsuno“ hat man gut durchdachte Erkennungslogos oder einen unverwechselbaren Stil für Maschinen. Man könnte beispielsweise die SOL im Mahlstrom der Sterne als Logo symbolisieren. Die Bild-Hintergründe scheinen beliebig und willkürlich gestaltet und platziert zu sein. Bei einer Handlung, die sich an wiederkehrenden Orten eines Raumschiffs abspielt, müssen diese Orte auch wiedererkennbar sein. Trekkies können zum Beispiel die Kommandobrücken, Konferenzräume, Krankenstationen und so weiter der verschiedenen „Enterprise“-Typen auf Anhieb erkennen. Für die Comic-Alben „Cyann, Tochter der Sterne“ wurden ganze Städte derart detailliert vorgeplant, sodass die Leser anhand der Hintergrundgebäude den genauen Aufenthaltsort der Handlungsträger in der Stadt erkennen können.  Allgemein sind aber die Technik-Darstellungen von Marco Castiello recht gut gelungen. Die Kolorierung ist durchgängig ausgezeichnet. Nur bei den Personen/Außerirdischen muss sich noch deutlich etwas bessern! Im Roman-Interview wird zu PSI-Fähigkeiten ausgesagt: „Sowohl Teleportation als auch Telekinese werden von einem Lichteffekt begleitet…, ist sonst einfach nicht zu erkennen, ob da jemand gerade einen Apfel in die Luft geworfen hat… oder dank parapsychischer Fähigkeit schwebt.“ Falsch! Aus dem Zusammenhang der Handlung ergibt sich die Ursache. Andere Comics brauchen ja auch keine Lichteffekte für Telekinese-Darstellung, vor allem nicht bei geheimen Einsätzen in der Dunkelheit. Bewegung kann auch durch einfache Linien dargestellt werden. In Superhelden-Comics ist es gang und gäbe, dass die Bewegungen von Objekten durch Linien oder transparente, vorherige Zustände gezeigt werden. Die gewohnte Lautmalerei des „Plopp“ bei Teleportationen fehlt völlig, und die ‚Lichteffekte‘ sind sehr uneinheitlich und experimentell. Eine halb-transparente Darstellung der teleportierenden Mutanten würde genügen. Überhaupt werden ‚Lichteffekte‘, Hintergrundstrahlen, oder Wolken auch an anderer Stelle völlig unpassend eingesetzt, um beispielsweise Ärger zu visualisieren. Und schlussendlich hält der Mausbiber auch noch in Manier des jungen Charles Xavier („X-Men“-Film) die gestreckten Zeigefinger und Mittelfinger an die Schläfen, wenn er telepathisch die Umgebung erkundet. In Band 1 werden die Skra‘bji von einer Horde hässlicher, spitzzähniger Monster-Söldner niedergeschossen, die durchaus aus einem „Predator“-, „Spawn“- oder „Darkness“-Comic stammen könnten. Diese diskriminierende, visuelle Schwarzweiß-Malerei ist in den aktuellen „Perry Rhodan“-Romanen längst vorbei. Aber das Massenpublikum braucht wohl hässliche Bösewichte. Auch in Heft 3 wird der sparsame, plakative Zeichenstil fortgesetzt. Gesichter sind teilweise nur schwarze Schatten mit Augen oder scheinen jeweils völlig unterschiedliche Personen zu zeigen. Lediglich durch die Einmaligkeit jedes Charakters sind die Personen zu identifizieren. Die Rückblende in die Vergangenheit wird nicht in Bildern gezeigt, sondern lediglich in den Dialogen beschrieben. Der Kolorist Michael Atiyeh muss wieder mal den grafischen Teil retten.

Sonderbemerkungen zu Halutern und Mausbibern: Die Qualität der Spezialeffekte einer „Perry Rhodan“-Neuverfilmung wird man unter anderem an den Figuren der Haluter und Mausbiber erkennen. Kaum eine der bisherigen Darstellungen kann einen Altleser der Romane zufriedenstellen. Selbst der erfahrene und geübte Johnny Bruck hat (womöglich unter dem Zeitdruck) manchmal nichts Zufriedenstellendes zustandegebracht. Spätere Zeichner und Maler habe den Halutern verkümmerte Ärmchen oder Hängebrust-Arme verpasst, die völlig untauglich sind als Laufarme für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h. Selbst auf Brucks Titelbildern scheinen eher die sogenannten Handlungsarme (anstatt der Laufarme) beim Laufen auf allen Vieren eingesetzt zu werden. Wie auch immer die Gliedmaßen proportioniert sind, sie scheinen sich beim Galopp gegenseitig zu behindern. Bisher gibt es jedenfalls keine Animation eines galoppierenden Haluters, die nicht lächerlich sondern elegant aussieht. Am Sinnvollsten scheint es, wenn alle vier Arme gleichermaßen kräftig ausgebildet sind. Das untere Armpaar ist am funktionalsten, wenn es im Taillenbereich oder darüber angeordnet wird.  Im Comic hat Marco Castiello obendrein noch eine gentechnische Mischung aus Haluter und Ara (Volk der Galaktischen Mediziner) dargestellt. Aus dem halbkugeligen Haluterkopf wurde ein Ara-Spitzkopf. Nicht genau beschrieben wurde bisher, ob Haluter den halslosen Kopf überhaupt bewegen können. Immerhin können die Augen an Stielen (wie bei Schnecken) ausgefahren werden, um eine bessere Rundumsicht zu haben. Alle diese Details müssten vor einer Verfilmung genau festgelegt werden. Warum nicht auch für Comics, die ein Medium zwischen Roman und Film sind? Außerdem haben Haluter eine schwarze Haut, deren Farbe sich nur während der ‚Schwangerschaft‘ ändert. Wenn also Kai Hirdt gründlich recherchiert hat, dann hat es Marco Castiello nicht verstanden oder nicht gelesen. Nach Abschluss des ersten Comic-Dreierpacks hat er die Gelegenheit für Korrekturen der Charaktere. Auch für den Comic-Mausbiber sind Korrekturen dringend nötig. Im Roman-Interview ist die Rede von „…eher kindgerechte Version der Bruckschen Cover“. Die „kindgerechten“ Mausbiber-Karikaturen und -Kasper kamen hauptsächlich nach Johnny Bruck. Zwar hat auch Bruck sich manchmal Scherze erlaubt, doch einige der besten Gucky-Porträts sind von ihm. Unter den neuen Titelbildkünstlern hat nur Arndt Drechsler für den Roman 2790 eine überzeugende Gucky-Darstellung geliefert. Die schönsten Comic-Mausbiber zeichnet Frank Freund. Eine italienisch-deutsche Zusammenarbeit könnte vorerst so aussehen, dass Marco Castiello die Plätze für Gucky frei lässt, und Frank Freund den Mausbiber hinein zeichnet.

Fazit: Den Altlesern der Romanserie wird der Sense of Wonder - mit einer 3D-Karte aus einem funkelnden Netzwerk mit Milliarden Galaxien - vorenthalten. Die Neueinsteiger und das Massenpublikum bekommen eine durchschnittliche Comic-Story mit durchschnittlichen Zeichnungen. Es gibt Besseres auf dem derzeitigen Comic-Markt.