Ren Dhark Weg ins Weltall 36: Die Welt zerreißt, Hajo F. Freuer (Buch)

Hajo F. Breuer (Hrsg.)
Ren Dhark Weg ins Weltall 36
Die Welt zerreißt
Titelillustration von Ralph Voltz
Unitall, 2012, Hardcover, 276 Seiten, 16,90 EUR, ISBN 9783905937848

Von Robert Monners

Uwe-Helmut Grave, Jan Gardemann und Ben B. Black zeichnen für vorliegenden Roman verantwortlich, in dem es gilt, zwei große Handlungsstränge in sich logisch und spannend zu einem Ende zu führen.

Zunächst geht es einmal mehr in die abgeschottete Galaxis Orn. Hier sind Ren Dhark und seine Gefährten dem Rätsel um die gewollte Verdummung der Worgun auf der Spur. Wer steckt hinter dem perfiden Anschlag auf die Schüler der Balduren, und wie hängt dies mit der nach wie vor undurchdringlichen Schranke um Orn zusammen? Erklärungen findet Artus und Co auf der Scheibenwelt der Balduren…

Gleichzeitig gerät in der heimischen Milchstraße der Plan der Kalamiten in seine heiße Phase. Alle wichtigen Schaltstellen der Macht auf Babylon wurden übernommen, mit Hilfe der gefügig gemachten Cyborgs der H-Serie haben die selbsternannten Herrscher über die Menschheit niemanden zu fürchten – so meinen sie zumindest. Doch Bernd Eyler, Echri Ezbal und Marschall Burton haben noch ein Ass im Ärmel…

Der laufende Zyklus neigt sich seinem Ende entgegen. Im Vorwort berichtet uns Ideengeber und Expokrat Hajo F. Breuer, dass er und seine Mannschaft zukünftig noch mehr Tempo und Action in die Romane hineinbringen wollen. Ganz offensichtlich suchen Leser wie Autoren weiter nach Military SF mit Raumschlachten und Geschützdonner. Dabei fand ich persönlich gerade die Beiträge, die sich mit der Beschreibung außerirdischer Zivilisationen befassten, besonders interessant. Wenn die Autoren hier ihre Phantasie schweifen ließen, wenn sie sich von dem üblichen Bild einer menschliche anmutenden Zivilisation lösten, dann kam der so oft beschworene, selten erreichte Sense of Wonder auf.

Vorliegend wird zunächst das Rätsel um Orn geklärt. Die Auflösung ist in sich stimmig, wobei ich, wie üblich, mit dem gewollt saloppen Tonfall Graves meine Schwierigkeiten hatte. Das ist aber sicherlich reine Geschmacksache. Immer deutlicher wird, dass sich Dhark und die Point Of in nächster Zukunft mit den Balduren werden beschäftigen müssen. Hier lauert das nächste „Super-Volk“ auf unsere Weltraumforscher, von denen und über die sie sicherlich viel lernen können.

In der heimischen Milchstraße wird das Problem mit der stillen Revolution der Kalamiten für meinen Geschmack etwas zu einfach gelöst. Ich halte es einfach für unglaubwürdig, dass die schlitzäugigen Usurpatoren sich das Zepter so einfach und fast ohne Gegenwehr aus der Hand nehmen lassen. Hier hatte ich ein wenig das Gefühl, dass der Handlungsabschnitt etwas abrupt zu einem Ende gebracht werden sollte, da der Plot neu ausgerichtet wird. Gegebenenfalls können die Autoren mit der Wiedereingliederung der geflohenen Menschen, der im Stich gelassenen Kolonien und der geschassten Kämpfer hier noch ein wenig überzeugendere Schilderungen nachreichen.

Insgesamt also ein zwar in sich logischer, teilweise insbesondere was den faszinierenden Scheibenplaneten anbetrifft fesselnder Roman, der aber ein wenig das triumphale Finale vermissen lässt.