Tom Lehel: Land der Träume (Buch)

Tom Lehel
Land der Träume
Titelillustration und Farbzeichnungen im Innenteil von Anna Karina Birkenstock
Lingen, 2014, Hardcover, 62 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-942453-86-8 (auch als eBook erhätlich)

Von Irene Salzmann

Als Leon von seiner Mutter zu Bett gebracht wird, ist er wieder einmal traurig, weil sein Vater so viel arbeiten muss, dass er keine Zeit hat, zu Hause zu sein und mit ihm zu spielen. Während der Junge schläft, taucht plötzlich ein dicker Mann in einem Umhang auf, der ihm einen Albtraum einzuflößen versucht. Gerade noch rechtzeitig erscheinen die Traumwächter Aron und Nihra mit einem Traumkissen und vertreiben Arkas, den Sohn von Albamahra, der Fürstin der Finsternis, die das Traumland in ihren Besitz bringen will.

Allerdings geht etwas schief, und Leon folgt Aron und Nihra ins Traumland, statt entspannt zu schlafen. Wie sich herausstellt, liegt das daran, dass sie ihm versehentlich ein Kissen gebracht haben, das für jemand anderen bestimmt ist. Nun ist guter Rat teuer, denn so schön das Traumland auch ist und so nett die Traumwächter sind, Leon will wieder heim, doch dazu benötigen sie das richtige Kissen und müssen es ihren gefährlichen Feinden abjagen…

Tom Lehel erzählt eine kindgerechte Fantasy-Geschichte für etwa Fünf- bis Achtjährige, die abends ungern ins Bett wollen, insbesondere weil sie sich im Dunkeln und vor Albträumen fürchten. Um ihnen die Angst zu nehmen, schiebt er die unheimlichen Träume einigen düsteren Gestalten in die Schuhe – die, ‚bei Licht betrachtet‘, die Zielgruppe durchaus faszinieren, erinnern sie doch ein bisschen an einen Vampir und eine Werwölfin – und stellt ihnen die freundlichen Traumwächter gegenüber, deren Aufgabe es ist, für schöne Träume zu sorgen. So erfährt Leon, dass das Schlafen nicht furchteinflößend sein muss, denn das Traumland ist wunderschön, und es gibt viel zu entdecken. Mitunter ist es notwendig, die Angst zu überwinden, im rechten Moment Mut und Verständnis zu zeigen oder den eingeschlagenen, als falsch erkannten Weg zu korrigieren, wodurch man neue Freunde erlangt, da nicht jeder, der zunächst versucht, einen zu erschrecken, wirklich böse ist.

Nebenbei wird auch für die Saat für den Umweltgedanken gepflanzt, denn in dieser Branche ist Leons vielbeschäftigter Vater tätig. Seine Arbeit ist wichtig für alle Menschen, und weil er seine Aufgabe ernstnimmt, kann er nicht so oft für seinen Sohn da sein, wie er gern möchte. Das zu begreifen, fällt Leon schwer, aber das Abenteuer lässt ihn reifen und die Dinge mit anderen Augen sehen.

In der Summe wird also nicht nur eine spannende Geschichte geschildert, sondern auch für Werte geworben, die das Zusammenleben innerhalb der Familie erleichtern sowie zu helfen versuchen, dass jeder seinen Platz im Leben findet. Ferner wird für den bewussten Umgang mit der Natur eingetreten.

Unterstützt wird die märchenhafte Erzählung von den farbenfrohen Zeichnungen der Illustratorin Anna Karina Birkenstock.

Wer mehr vom „Traumland“ möchte, kann die CDs mit dem Musical und dem Hörspiel erwerben. Ein Teil der Einnahmen kommt der Organisation Kinderlachen e. V. zugute.