Forever Evil Megaband 1: Der letzte Widerstand (Comic)

Forever Evil Megaband 1
Der letzte Widerstand
(Forever Evil: A.R.G.U.S. 1-6, Forever Evil: Rogues Rebellion 1-6)
Autoren: Sterling Gates, Brian Buccellato
Zeichnungen: Neil Edwards u.a.
Übersetzung: Jörg Fassbender
Panini, 2014, Paperback, 260 Seiten, 24,00 EUR

Von Frank Drehmel

Mit „Forever Evil“ startete DC im September 2013 das erste umfassende Crossover des „The New 52“-Relaunches. Wie bei solchen vielbändigen Mega-Events üblich, ist es nicht ganz einfach, den (chronologischen) Überblick zu behalten, erst recht nicht, wenn wie bei Panini Deutschland Sammelbände das Serien-Geschehen dominieren; Sammelbände, in denen auch mal gerne Ausgaben unterschiedlicher Original-Reihen zusammengefasst werden.

Das vorliegende Tradepaperback präsentiert – immerhin – zwei voll- und eigenständige Mini-Serien – „Forever Evil: A.R.G.U.S.“ und „Forever Evil: Rogues Rebellion“ –, die im Rahmen dieses Crossovers erschienen sind und die den Leser gleichsam an zwei Nebenschauplätze des Widerstandes gegen das von Erde Drei stammende Crime Syndicate führen, das sowohl die Justice League als auch die Justice League of America sowie die Justice League Dark vernichtet haben will.

“Forever Evil: A.R.G.U.S.”
Nachdem Colonel Steve Trevor aus seinem Koma erwacht, erfährt er von seiner Sekretärin Miss Candy die näheren Umstände der Zerstörung des Hauptquartiers der regierungsnahen A.R.G.U.S.-Organisation. Zugleich wird ihm klar, dass der Präsident der USA in tödlicher Gefahr schwebt, da sich der verbrecherische Söldner Deathstroke schon im Weißen Haus befindet. Zwar gelingt es Trevor, den Präsidenten zu retten, doch das ist nur der erste Schritt im Kampf gegen das Crime Syndicate. Als Nächstes steht die Rettung der verschwundenen Helden an, wozu nicht nur Wonder Womans magisches Lasso benötigt wird, das sich bedauerlicherweise in Besitz der psychopathischen Cheetah befindet, sondern auch die Erschaffung eines neuen Firestorms. Um diese Ziele zu erreichen, bedarf der Colonel der Hilfe der geheimnisvollen Moiren des Delphi-Spiegels; eine Hilfe, die einen hohen Preis haben wird. Immerhin findet Trevor in Killer Frost, die ebenfalls ein geradezu vitales Interesse an der Auferstehung Firestorms hat, eine gleichermaßen starke wie unberechenbare und tödliche Verbündete.

„Forever Evil: Rogues Rebellion“
Als die Rogues, eine mehr oder weniger lose Organisation von Verbrechern, die bis dato Flash das Leben schwer machte, nach Central City zurückkehren, sind sie angesichts des Infernos, das sie dort erwartet, und der Massaker an Unschuldigen entsetzt, denn so hatten sie sich die Verheißungen ihres mörderischen Bündnispartners nicht vorgestellt. Und obwohl sie bisher alles andere als ehrbare Bürger gewesen sind und auch auf ihre Konten zahlreiche Morde und Verbrechen gehen, beschließen Captain Cold, Heatwave, Weather Wizard, Trickster und Mirror Master, die Stadt zu schützen und gegen das Crime Syndicate in einen epischen Krieg zu ziehen, obgleich es ihr Leben kosten könnte.

Selbst wenn man sich entschlossen hat, auch diesem aktuellen Crossover mit Ignoranz oder wenigstens Zurückhaltung zu begegnen, selbst wenn man die Comics, die man liest, nach wie vor nach anderen Kriterien als Event-Bezug auswählt und man dementsprechend einen eher rudimentären Überblick über die Ereignisse hat, lässt sich dieser Sammelband dennoch und ohne große Vorkenntnisse verstehen und genießen.

Selbstverständlich sind beide Storys nicht sonderlich tiefgründig, überzeugen aber jede auf ihre Art und Weise: in der A.R.G.U.S.-Geschichte sind es insbesondere die lockeren Dialoge und Sprüche, die das – freundlich ausgedrückt – ambivalente Verhältnis von Trevor und der coolen Killer Frost dominieren, im Rogues-Part sind es die epischen Kämpfe und Duelle zahlreicher – im übertragenen Sinne – bunter Protagonisten, die an alte Silver Age-Zeiten erinnern, obwohl das Artwork selbstredend zeitgemäß explizit, dunkel und visuell hochdynamisch ist.

Fazit: Schneller, unterhaltsamer Comic-Mainstream, der zwar ohne großen Anspruch daherkommt, der aber anderseits auch nur wenige Vorkenntnisse über das aktuelle Mega-Crossover voraussetzt.