Emily Bähr: Erwählt vom Licht der Wälder - Iron Empire 1 (Buch)

Emily Bähr
Erwählt vom Licht der Wälder
Iron Empire 1
cbt, 2023, Paperback, 416 Seiten, 14,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Ihren Lebensunterhalt verdient die in Nordirland lebende Emily Bähr eigentlich als Grafik-Designerin, die auch schon einige Titelbilder für romantische Fantasy-Bücher gestaltet hat. Nun ist sie selbst zur Autorin geworden und präsentiert mit „Erwählt vom Licht der Wälder“ den ersten Band ihrer Dilogie „Iron Empire“.


Kaeliah gehörte bisher nicht wirklich zu ihrem Volk, was sich aber ändert, als sie von den Bäumen ihres Waldes als Seherin erkannt wird und nun im Ansehen steigt. Schon bald kommt eine noch größere Herausforderung auf sie zu, denn ein über dem Wald abgestürzter Pilot ist kein anderer als der Prinz des Landes, das ihren Lebensraum zerstört.

Dennoch sieht die junge Frau eine Chance für diplomatische Verhandlungen und ist bereit, Hunter zurück in seine Heimat zu bringen, um die Menschen zu warnen. Denn tatsächlich liegt das Schicksal des Planeten in ihrer beider Hand, bringen Fortschritt und Luxus des Imperiums auch immer mehr Umweltzerstörung und Tod mit sich.


Wie man sich denken kann, ist das Vorhaben zwar löblich, aber nicht leicht in die Tat umzusetzen, da auf beiden Seiten missliebige Gegenspieler natürlich für jede Menge Schwierigkeiten sorgen und sich schnell ein Netz aus Intrigen um die beiden Helden zieht, was am Ende natürlich in einem Cliffhanger gipfelt.

Die Geschichte bewegt sich irgendwo zwischen Fantasy und Science Fiction, Anklänge an Camerons „Avatar“-Saga sind durchaus zu erkennen, denn auch hier scheinen die Wälder von einem eigenen Organismus gelenkt zu werden und Kaeliah ist eine derjenigen, die Verbindung zu den Kräften der Natur hat, auch wenn sie noch sehr viel lernen muss.

Und Hunter ist der rebellische Prinz, der sich nicht unbedingt in seine Rolle fügen will, weil er bisher nie als Thronfolger in Betracht gezogen wurde. Auf der anderen Seite gibt es auch Kräfte am Hof, die das nicht wollen.

Wie immer sorgen Machtgier und Überheblichkeit dafür, dass die Natur munter weiter zerstört wird, auch wenn den Helden nach und nach aufgeht, wie alles zusammenhängt. Aber damit die Spannung aufrechterhalten bleibt, endet das Buch an einer bedeutenden Stelle.

Die Figuren sind nett ausgearbeitet, so dass der Leser eine gute Vorstellung von ihnen bekommt, gehen allerdings nicht zu sehr in die Tiefe.

Wie so oft in Young-Adult-Romanen, bekommen auch Romantik und Gefühle eine wichtige Rolle. Immerhin nimmt sich die Autorin die Zeit, die Beziehung und Bindung der beiden Helden wachsen zu lassen, so dass das Abenteuer genügend Raum bekommt. Eine kleine Botschaft schwingt auch mit, führt der Hintergrund doch gut vor Augen, wozu die Ausbeutung natürlicher Ressourcen führen kann, weil dies letztlich auch den Menschen schadet.

In „Erwählt vom Licht der Wälder“ treffen zwei sehr unterschiedliche Lebenswelten aufeinander und bestimmen den Auftakt von „Iron Empire“. Garniert mit „Avatar“-Vibes bietet die Autorin eine unterhaltsame Geschichte, die vor allem die Leser ansprechen wird, die junge Figuren und einen guten Schuss Romantasy mögen.