SpaceView 4/2010 (Magazin)

SpaceView 4/2010
November-Januar 2010/2011
Heel, 2010, Magazin, 82 Seiten, 4,90 EUR

Von Christel Scheja

Die letzte „SpaceView“ des Jahres 2010 beschäftigt sich – getreu den Wurzeln des Heftes -mit den großen Winter-Blockbustern dieser Saison.

Anders als man erwartet, steht nicht der bereits laufende vorletzte „Harry Potter“ im Mittelpunkt sondern ein Film, der gut zwanzig Jahre nach seinem Vorgänger in die Kinos kommen wird. „Tron: Legacy“ greift Motive der Geschichte auf, die Anfang der 1980er Jahre Grundlage für den ersten Film war, der Computeranimationen benutzte und damit vielleicht auch ein Untergenre der SF zum Leben erweckte – „Virtuelle Welten“. Gerade dieser kleine Artikel wirft einen sehr interessanten Blick auf „Matrix“ und Co.

Natürlich bekommen auch „Harry Potter – Die Heiligtümer des Todes Teil 1“ und „Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte“ ihre Artikel, diese sind aber längst nicht so ausführlich. Dafür wird einer Serie, die fast zeitgleich im amerikanischen und deutschen Bezahlfernsehen anläuft und auf einem Comic basiert, ebenfalls ein kleiner Schwerpunkt eingeräumt: „The Walking Dead“. Denn immerhin sind Zombies im Moment nach Vampiren und Werwölfen der neue Genre-Trend. Weitere aktuelle Serien sind „V“ und „Haven“, die ihrer Ausstrahlung im deutschen Fernsehen harren und durchaus einen bereits bekannten Hintergrund haben. Mit „Alpha 0.7 – Der Feind in dir“ wagen deutsche Filmemacher wieder einmal den Versuch einer deutschen SF-Serie, doch ob diese ankommen wird, steht noch auf einem anderen Blatt.

Was den einzelnen Themen die Würze gibt, sind die Artikel, die zusätzliche Informationen bieten, weil sie über den Film oder die Serie hinausgehen. Gerade die Essays zu Virtuellen Welten und Zombies bieten komprimiert sehr viele Informationen, auch die Berichte und Interviews beweisen wieder einmal, dass ihr erfahrene und begeisterte Filmfans am Werk sind. Man merkt als Leser auch, dass sich die Macher bewusst auf den Film konzentriert haben, der erst nach den vorweihnachtlichen Blockbustern kommt und so schon einmal den Mund für Januar wässrig machen.

Die Mischung ist sehr ausgeglichen, auch wenn diesmal die Literatur etwas in den Hintergrund tritt und nur stiefmütterlich behandelt wird. Aber das macht bei den interessanten Artikeln diesmal nicht all zu viel aus.

Alles in allem ergibt dies zusammen mit den ständigen Rubriken eine bunte Mischung, die diesmal vor allem den Media-Fan ansprechen dürfte, der gerne auch einmal Zusatzinformationen zu den Blockbustern und Trends dieser Saison liest.