Buffy – The Vampire Slayer Staffel 8, Band 7: Im Angesicht der Dämmerung (Comic)

Joss Whedon & Jane Espenson
Buffy the Vampire Slayer Staffel 8, Band 7
Im Angesicht der Dämmerung
(Buffy the Vampire Slayer, Season 8: Vol 7: Twilight, 2010)
Titelbild von Jo Chen
Zeichnungen von Georges Jeanty, Karl Moline & Andy Owens
Farbe von Michelle Madsen
Aus dem Amerikanischen von Claudia Kern
Panini, 2010, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-990-8

Von Christel Scheja

Gut ein halbes Jahr nach dem letzten Band ist nun die siebte Folge der achten Staffel von „Buffy“ erschienen. „Im Angesicht der Dämmerung“ fängt genau dort an, wo „Rückzug!“ aufhörte und arbeitet auf den Höhepunkt zu.

Die Jägerinnen haben ihre Zuflucht in Schottland aufgeben und mussten sich in das Herz Asiens zurückziehen. Doch auch in den weiten Tibets finden sie keine Ruhe, denn die Göttinnen, die Willow entfesseln musste, um sie zu retten, sind immer noch frei und verwüsten das Land. Derweil verlieren immer mehr der jungen Jägerinnen ihre Kräfte, was der ein oder anderen sogar den Tod bringt. Allein Buffy merkt das Gegenteil. Ihre Fähigkeiten steigen ins Unermessliche. Sie kann nun nicht mehr nur gut kämpfen, sondern auch schwere Dinge heben und fliegen. Damit könnte es ihr ein Leichtes sein, die Göttinnen zu besiegen und wieder dorthin zu bringen, woher sie stammen. Für einige Zeit gibt ihr das ein Hochgefühl, gerade als sie die Grenzen ihrer Fähigkeiten austestet, doch dann kommt mit einem Schlag die Ernüchterung, da sie erfahren muss, woher ihre Superkräfte stammen. Dann taucht auch der schattenhafte Feind namens Dämmerung auf und lässt seine Maske fallen. Buffy ist nicht gerade glücklich über die Enthüllung, denn diese stürzt sie in einen neuen Zwiespalt der Gefühle. Derweil begibt sich Willow auf die Suche nach der Quelle der Magie, um mehr über sich zu erfahren. Zur Weggefährtin und Lehrmeisterin wird dabei eine sehr anziehende Schlangenfrau, die tatsächlich dafür sorgt, dass sich die junge Hexe nun viel besser verstehen kann.

Im ersten Teil der Geschichte kehrt „Im Angesicht der Dämmerung“ wieder zu den Anfängen zurück, denn trotz aller Sorgen und Probleme kommt so etwas wie Heiterkeit und Ruhe auf. Wie trügerisch diese ist, bekommt Buffy immer wieder vor Augen geführt, die sich sehr stark verändert hat und trotz ihrer großen Kräfte nun jünger wirkt als Dawn. Ihre Gefährten bleiben ernst und umsichtig, können aber auch nicht verhindern, dass „Dämmerung“ zu seinem nächsten großen Schlag ausholt. Das ist nur der Anfang zu einer interessanten Kehrtwende in der Geschichte, denn er bleibt nicht der einzige alte Bekannte, der bisher gefehlt hat.

Gerade am Anfang ist man leicht irritiert, da Joss Whedon die Geschichte aus den Augen verloren zu haben scheint, aber das täuscht glücklicherweise. Dennoch wird die Handlung wirklich erst mit der großen Enthüllung interessant und endet dazu noch mit einem typischen Cliffhanger, der einen nun erst recht neugierig auf die Fortsetzung macht. Denn was ist es, das Freund und Feind nun genau zusammenzuschmieden beginnt?

Buffy wirkt in diesem Band sehr schwach und verletzlich, so wie am Anfang der Serie. Die anderen Figuren entwickeln sich dagegen weiter, so dass man sich auch hier fragt, was eigentlich dahinter steckt. Letztendlich krankt die Geschichte ein wenig an den abgedrehten Szenen, die noch keinen Sinn zu ergeben scheinen und gewinnt erst zum Ende hin deutlich an Spannung, gerade weil man sich fragt, was „Dämmerung“ oder besser den Mann dahinter, dazu getrieben hat, den Jägerinnen so zuzusetzen. Die Nebengeschichte um Willow ist zwar ganz nett und gibt dem Charakter der Hexe etwas Farbe, aber auch sie scheint nicht viel mit der eigentlichen Handlung zu tun zu haben.

Alles in allem fängt die siebte Folge von „Buffy“ schwächer an als man es gewohnt ist, steigert sich aber im Verlauf der Handlung. Gerade die Rückkehr weiterer Bekannter sorgt für neue Enthüllungen und Spannungen, die tatsächlich Lust auf mehr machen.