Rettungskreuzer Ikarus 73: Exogenesis, Ben Calvin Hary (Buch)

Rettungskreuzer Ikarus 73
Exogenesis
Ben Calvin Hary
Titelbild: Anna Spies
Atlantis, 2018, Taschenpaperback, 100 Seiten, 6,90 EUR, ISBN 978-3-86402-633-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Der neue Zweiteiler wird von Ben Calvin Hary präsentiert, einem 1980 geborenen Saarbrücker, der noch heute dort lebt und arbeitet. Er ist derzeit in der Online-Abteilung der „Saarbrücker Zeitung“ beschäftigt und schreibt seit einiger Zeit auch schon Romane für „Atlan“ und „Maddrax“, betreut auch den YouTube-Kanal der „Perry Rhodan“-Redaktion. Mit „Exogenesis“ startet er seinen Ausflug in das Universum von „Rettungskreuzer Ikarus“.

 

Tiko und Boyle Enduro sind unzertrennliche Zwillinge, die seit mehr als fünfundzwanzig Jahren nicht länger als wenige Stunden fern voneinander waren und mittlerweile als Kryptoarchäologen für einen Technologiekonzern arbeiten und die Hinterlassenschaften lange untergegangener Rassen aufspüren.

Bei der Untersuchung einer urtümlich wirkenden Welt namens Kappa erkrankt Tico schwer und muss an Bord des Rettungskreuzers „Ikarus“ gebracht werden, damit man ihn behandeln kann. Nur kurze Zeit später geschieht eine Katastrophe. Der Kontakt zum Forschungsteam bricht ab und die Welt ist nicht mehr so wie zuvor. Das stürzt nicht nur den jungen Mann in schwere Depressionen es wirft auch viele Fragen auf, denen Captain Sentenza und sein Team bald nachgehen.


Man merkt, dass Ben Calvin Hary kein Anfänger ist und genau weiß, wie er seine Geschichte gestalten muss, um den Leser bei der Stange zu halten. Zunächst werden die wichtigsten Personen vorgestellt und die Weichen gestellt, um dann in wenigen Sätzen die Handlung auf den Kopf zu stellen und dadurch das Abenteuer zum Laufen zu bringen. Ab dann gibt es zwei Handlungsebenen, die dem Leser mehr Einsicht geben als den Figuren.

Denn während Sentenza und seine Leute wunderbar im Dunkeln tappen, erfährt man als Leser durch die Handlungsebenen schon bald, was geschehen ist und wie der andere Zwillingsbruder und seine Leute damit zurechtkommen.

Das Ganze ist mit kleinen aber feinen Alltäglichkeiten gewürzt, die auf der einen Seite die Handlung nicht aufhalten, auf der anderen dafür sorgen, dass die Figuren runder und lebendiger werden.

Naturgemäß bleibt die Handlung offen, endet aber nicht mit einem extremen Cliffhänger sondern macht nur neugierig auf die Fortsetzung, die vermutlich alle Fragen klären wird.

„Exogenesis“ verlässt die Welt der Intrigen und bietet wieder einmal ein richtiges SF-Abenteuer für die Leser des „Rettungskreuzers Ikarus“, bei dem sie zusammen mit den Helden einem interessanten Rätsel folgen dürfen, das sich zwar schon zum Teil aber noch lange nicht komplett auflöst, so dass die Spannung bis zum Ende gewahrt ist.