Somali und der Gott des Waldes 5 (Comic)

Yako Gureishi
Somali und der Gott des Waldes 5
Übersetzung: Verena Maser
Cross Cult, 2020, Paperback, 176 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-308-7

Rezension von Christel Scheja

„Somali und der Gott des Waldes“ erzählt weiterhin die Reise eines Golems, der am Ende seines Lebens noch eine gute Tat begehen will. Seine ist es, ein kleines Menschenmädchen in Sicherheit zu bringen, nachdem die Spezies selbst von den jetzt dominierenden Mischwesen gejagt wird.


Immerhin haben sie durch den Hinweis der letzten Oberhexe ein konkreteres Ziel als vorher und müssen nicht mehr nur nach Spuren suchen. Sie nehmen die Gelegenheit wahr, mit anderen zusammen zu reisen, denn das ist inzwischen sicherer.

Allerdings kommt so auch ans Licht, dass Somali ein Menschenkind ist. Immerhin begegnen ihr die Mitreisenden nicht mit Hass und Grausamkeit, sondern sind eher neugierig, da es nicht alle Tage vorkommt, dass ein Wächter des Waldes sich um so jemanden kümmert.

Und der Golem erzählt, nachdem er gemerkt hat, dass die anderen bereit sind ihnen eine Chance zu geben, wie er die Kleine gefunden hat und was ihn dazu brachte, sich um sie zu kümmern. Das rührt die anderen an, so dass sie eine Entscheidung treffen.


Die Handlung erlaubt sich diesmal eine längere Rückblende, in der die Leser und auch die Mitreisenden erfahren, warum er sich um Somali kümmert und weswegen der Golem sie eigentlich so lieb gewonnen hat - und das ist nicht nur interessant, sondern soll später auch Auswirkungen auf die aktuellen Geschehnisse haben.

Denn die Mitreisenden gehören zu den Mischwesen, die tatsächlich etwas toleranter und offener sein können und wollen - nicht so wie der Rest ihrer Gesellschaft, der viel zu gerne die Menschen ausgerottet sehen will. Ein solcher, wenn auch gut begründeter Konflikt, erhöht die Spannung zum Ende hin noch einmal.

Wie immer kann die Geschichte ihren naiven Charme nicht verhehlen, sie ist sehr märchenhaft gehalten und löst die Konflikte manchmal viel zu harmlos, aber das Ambiente weiß mehr und mehr zu gefallen und auch die Figuren gewinnen durch die vielen Enthüllungen immer mehr an Tiefe und Sympathie. Da stört es auch nicht wirklich, wenn die Spannung eher moderat bleibt. Wirkliche Längen treten diesmal keine auf.

„Somali und der Gott des Waldes“ ist und bleibt ein liebenswertes Abenteuer für junge und ältere Leser, das auch diesmal durch eine Rückblende spannende Facetten der Welt enthüllt und auf eine sehr intensive Stimmung, vertieft durch die sympathischen Figuren, setzt.