Ghosted 3: Ein gespenstischer Trick (Comic)

Joshua Williamson
Ghosted 3
Ein gespenstischer Trick
(Ghosted 11-15, 2013/2014)
Aus dem Amerikanischen von Claudia Fliege
Titelillustration von Dan Panosian
Zeichnungen von Goran Sudzuka & Davide Gianfelice
Panini, 2015, Paperback mit Klappenbroschur, 132 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-95798-294-0

Von Christel Scheja

Seit er den Auftrag des reichen Kunstsammlers Markus Schrecken angenommen und mit anderen Spezialisten etwas aus einem alten Spukhaus holen sollte, weiß der Meisterdieb Jackson T. Winters mehr denn je, dass er Fähigkeiten wie kaum ein anderer besitzt und der Geisterwelt näher steht, als ihm lieb ist. Immerhin kamen ihm diese Gaben in den ersten beiden Abenteuern in „Ghosted“ gerade recht, auch wenn sie nur knapp sein Überleben sichern konnten.

Was aber nun? Nachdem er den Auftrag von Wenona Blood Crow erfüllt und dieser ihre Tochter Nina zurückgebracht hat, ist er leider wieder im Knast gelandet und hat eigentlich keine Lust mehr, so weiterzumachen, würde viel lieber sterben. Denn Gesellschaft leistet ihm nur der Geist einer Partnerin aus dem ersten Deal, die so manch interessante Geschichte zu erzählen hat, unter anderem auch ihre erste Begegnung mit der Welt des Übersinnlichen, als sie sie mit einer undurchsichtigen Sekte in Berührung kam, die Ritualkerzen aus dem Blut unschuldiger Jungfrauen fertigte.

Allerdings ist das FBI inzwischen auf ihn aufmerksam geworden. Dieses bietet ihm schließlich einen Deal an: Er muss nicht länger im Gefängnis sitzen, wenn er dem FBI bei der Aufklärung mysteriöser Fälle hilft. Jackson sagt zu, denn alles ist besser, als ohne Hoffnung auf Zukunft hinter Gittern festzusitzen – und gerät so schon bald in einen Fall, der es in sich hat. Auf der Welt nehmen die Geister-Erscheinungen zu, und sie verlaufen nicht alle gerade harmlos. Bei seinen Nachforschungen stößt er dabei schließlich auf überraschende Gegenstände...

„Ein gespenstischer Trick“ ist wie die beiden ersten „Ghosted“-Graphic-Novels zwar in sich abgeschlossen und erzählt eine eigenständige Geschichte, allerdings ist es nun nicht mehr so einfach in die Saga einzusteigen, da sie auf viele Figuren und Inhalte aus den ersten beiden Storys zurückgreift und nur grob erklärt, wer diese sind.

Die Geschichte verläuft ansonsten nach dem für die Serie bereits vertrauten Schema. Der desillusionierte Jackson T. Winters hat eigentlich gar keine Lust, sich schon wieder mit Geister-Erscheinungen und Ähnlichem herumzuschlagen, hat aber irgendwie keine richtige Wahl, als es hart auf hart kommt. Außerdem wird er auch seine Begleiterin nicht mehr wirklich los. Wie zu erwarten war, gerät er erst einmal richtig in Gefahr, ehe es ihm gelingt, die Schwachstellen seiner Gegner herauszupicken und sie dann doch noch auszutricksen. Aber bis es so weit ist, vergeht einige Zeit und lässt den Leser gründlich mitfiebern.

Die Spannung ist durchaus da. Allerdings treten auch erste Wiederholungen auf. Das Verhalten der Geister gegenüber dem Helden ist mehr als vertraut, seine Vorgehensweise auch nicht unbedingt überraschend. Die Geschichte wird solide in Szene gesetzt, weicht aber kaum vom gesetzten Standard ab. Am Ende passiert quasi das, was man erwartet, inklusive eines Cliffhangers, der Lust auf die Fortsetzung machen soll.

Die Zeichnungen spiegeln die düstere und actionreiche Seite der Saga wider, die auch jetzt noch eine Mischung aus Thriller und Action darstellt. Vor allem Goran Sudzuka fängt die Stimmung deutlich ein.

Wer bereits die beiden ersten Bände von „Ghosted“ kennt, sollte ruhig zu „Ein gespenstischer Trick“ greifen, wird die Geschichte doch konsequent weitergesponnen, so dass der rote Faden erneut verstärkt und Weichen für die Zukunft gestellt werden. Trotzdem kehrt eine gewisse Routine ein, die die Geschichte etwas vorhersehbarer macht.