Young Avengers 5 (Comic)

Chris Yost, C. B. Cebulski
Young Avengers 5
Secret Invasion
(Secret Invasion: Runaways, Young Avengers 1 – 3, What if Runaways become Young Avengers?, 2008/2009)
Aus dem Amerikanischen von Reinhard Schweizer
Titelillustration von Michael Ryan
Zeichnungen von Takeshi Miyazawa, Patrick ›Spaz‹ Spaziante, Christina Strain, John Rauch u.a.
Panini, Prestige-Format, 104 Seiten, 12,95 EUR

Von Irene Salzmann

Die Skrull haben die Menschheit infiltriert. Ihr Ziel ist es, die Erde zu erobern und neuen Lebensraum für das eigene Volk zu schaffen. Mutige Kämpfer, darunter die Runaways und die Young Avengers, versuchen, die Invasoren aufzuhalten.
Zu beiden Teams gehören Skrull-Abkömmlinge, die mit den Plänen der Eroberer nichts zu tun haben und entsetzt über das skrupellos Vorgehen der Eindringlinge sind. Durch ihren Widerstand geraten sie ins Visier ihrer eigenen Leute, die nicht dulden wollen, dass Skrull rebellieren, schon gar nicht Hulkling, der Sohn des Kree Mar-Vell und der Skrull-Prinzessin Anelle, den eine Prophezeiung als Retter seines Volkes sieht …

Das große »Secret Invasion«-Crossover betrifft nahezu alle Marvel-Serien. Auch die Young Avengers und die Runaways bekommen es mit dem Feind zu tun – und hier ist die Geschichte der beiden Teams. Sowohl die Runaways wie auch die Young Avengers sind neue Helden, die nach der Auflösung der originalen Avengers (2005) zusammenfanden beziehungsweise (2003) kreiert wurden, um neue und junge Leser für Marvel zu gewinnen. »Secret Invasion« führte zu einem Team-up beider Gruppen.
Es wird vorausgesetzt, dass man Kenntnisse mitbringt, und ist man kein regelmäßiger Leser dieser Serien, steht man den geschilderten Ereignissen etwas hilflos gegenüber. Man weiß weder über die Charaktere noch ihre Fähigkeiten Bescheid, ihre Geschichte und die Beziehungen zueinander bleiben unklar. Der Handlung selbst sind kaum Hinweise zu entnehmen, und das Vorwort verrät zu wenig. Schade!
Das gleiche gilt für die Nebenstory, eine »What if …«-Erzählung, in der aus den Runaways Young Avengers werden. Auch hier weiß man nicht recht, was eigentlich los ist, wenn man die Charaktere nicht kennt. Die Geschichte spielt auf das Zusammentreffen der originalen Young Avengers an, die damals in einen Konflikt mit Kang dem Eroberer gerieten.
Während die Illustrationen der ersten Geschichte sehr comichaft wirken, so sind die der zweiten Erzählung sehr viel aufwändiger, detailreicher und gefälliger.

Positiv ist, dass das Paperback zwei relativ in sich abgeschlossene Storys bietet, die eine vor dem »Secret Invasion«-Hintergrund, die andere ein völlig eigenständiges Abenteuer. Von daher sollte man ein befriedigendes Lesevergnügen erwarten dürfen, bei dem nicht zu viele offene Fragen bleiben.
Als Manko erweist sich jedoch der Umstand, dass die Figuren als bekannt vorausgesetzt werden und für Quereinsteiger eine kleine Zusammenfassung und Vorstellung fehlt. Zu viele, teils ähnlich aussehende Protagonisten und Gestaltwandler geben sich ein Stelldichein und erschweren es dem Leser, sich zurechtzufinden.
Von daher möchte man »Young Avengers« 5 nur den Alles-Sammlern und den Fans dieser beiden Teams empfehlen, die gewiss keinerlei Probleme haben, der Handlung zu folgen. Gelegenheitsleser sollten ein wenig in dem Band blättern und dann entscheiden, ob sie sich an die Lektüre wagen wollen.