Red Sonja – Die Teufelin mit dem Schwert 3: Die Rückkehr des Hexers (Comic)

Red Sonja – Die Teufelin mit dem Schwert 3
Die Rückkehr des Hexers
(Red Sonja Volume 3: Rise of Gath)
Autor: Michael Avon Oeming
Zeichnungen: Mel Rubi, Stephen Sadowski
Farben. Brian Buccellato
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Lettering: RAM
Panini, 2009, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607- 734-8

Von Frank Drehmel

Kaum ist der Sohn Kulan Gaths, Borat Na-Fori, in die Welt wiedergeboren worden, beginnen die Völker Hyboreas unter dem Joch seiner dämonischen Heerführer zu stöhnen, färben sich Flüsse im wahrsten Sinne des Wortes rot vom Blut der Erschlagenen.

Red Sonja und ihre beiden Begleiter – Suumaro und Osin – gehören zu den wenigen Menschen, die sich dem Bösen in den Weg stellen.
Kulan Gaths Spross ist jedoch zu mächtig, als dass die drei Kämpfer ihm ohne Hilfe entgegen treten können. Daher wecken sie einen der alten schlafenden Götter, Kaleval, damit dieser an ihrer Seite für die Freiheit Hyboreas streitet.
Doch sie haben die Rechnung ohne Kulan Gath und seine verderbten Anhänger gemacht, denn genau diese Erweckung ist ein Teil seines perfiden Plans.

Während der zweite Band der regulären Reihe ein für das Sword & Sorcery-Genre bodenständiger und geradezu ruhiger Comic war, beschreitet Oeming in »Die Rückkehr des Hexers« den entgegengesetzten Weg. Das Fallen ganzer Völker unter dem Ansturm der Horden Borat Na-Foris sowie das epische Ringen wahrhaftiger Götter lassen keine Zeit für Charaktermomente, sondern stellen dynamisch inszenierte Action in Reinform dar.
Für einige Leser mag das Monumentale dieser Story zuviel des Guten sein, besteht doch die Gefahr, Red Sonja zu einer Art gottgleicher Über-Heldin zu stilisieren; doch solange die Serie nicht nur High-Level-End-Gegner-Szenarien präsentiert und dadurch langweilig wird, sondern auf den Boden zurückkehrt, ist auch das sporadische handfeste Eingreifen von Überwesen zu verschmerzen.

Im negativen Sinne bemerkenswert ist diesmal das Artwork der beteiligten Künstler. Nicht nur, dass den Figuren abschnittsweise jene grafische Eleganz fehlt, die Mel Rubis Bilder bisher auszeichnete – Rubi wohlgesinnte Leser werden das auf die Mitwirkung Sadowskis zurückführen –, auch die oft quieteschbunte Kolorierung wirft ein ums andere Mal die Frage auf, ob da nicht jemand zu tief ins LSD-Töpfchen geschaut hat. Wenn schon ein Anime-Fan, dem ich das Comic vorlegte, spontan stöhnt, »Ey Alter! Was ist denn mit den Farben los?«, dann ist etwas faul im Staate Dänemark.

Fazit: Auch wenn das Artwork farblich aufdringlich wirkt, so kommen Freunde epischer Sword & Sorcery dennoch voll auf ihre Kosten.