Tibor 6: Opfer für Tumbuku, Achim Mehnert (Buch)

Tibor 6
Opfer für Tumbuku
Achim Mehnert
Titelillustration von Hansrudi Wäscher
VPH, 2013, Hardcover, 186 Seiten, 29,90 EUR

Von Carsten Kuhr

Roter Rauch zieht auf über der Savanne. Als Tibor, natürlich begleitet von seinem treuen Freund Kerak sowie den kleinen Affen Pip und Pop, der Sache auf den Grund geht, stößt er auf einen Hilferuf aus der Ranger-Station des Weißen Mannes. Kinder weißer Eltern werden entführt, tauchen spurlos im ewigen Grün des Dschungels unter.

Schon auf dem Weg zu den Rangern ahnt Tibor, dass Krieg in der Luft liegt.

Ein Dorf der Eingeborenen wurde überfallen, die weißen Diebe metzelten die Bewohner gnadenlos nieder, zündeten die Hütten an und stahlen die Diamanten des Stammes. Tumbuku, selbsternannter Führer der Stammeskrieger, ruft seine Verbündeten auf, blutig Rache für den Überfall zu nehmen. Im erloschenen Krater eines Vulkans treffen sich die Stämme um den Angriff vorzubereiten – und die gekidnappten Kinder ihrem Kriegsgott zu opfern.

Wieder einmal ist es an Tibor, dem Freund aller Tiere des Dschungels, für Gerechtigkeit zu sorgen, die Kinder zu befreien und den Kriegstreiber Einhalt zu gebieten – ob ihm dies, aller Hilfe seiner Freunde zum Trotz, gelingen wird.

Einmal mehr bemüht sich Achim Mehnert, die Picolo-Vorgaben Hansrudi Wäschers in einen stimmigen Text zu gießen. Und er hat vorliegend leichtes Spiel. Die Handlung hält jede Menge packende Konflikte bereit, es gilt nicht nur den Überfall auf das Eingeborenendorf aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, sondern auch die entführten Kinder zu finden und einen für beide Seiten desaströsen Krieg zu verhindern.

Immer dann, wenn Achim Mehnert ganz in den Beschreibungen der grünen Hölle, des Lebensraums für unzählige Lebewesen schwelgen kann und diesen als Kulisse für seine Handlung nutzt, gefällt mir das Ergebnis am Besten. Hier kommt das ganz besondere Flair der Comics auch in den Büchern zum Tragen, werden wir förmlich in den Urwald versetzt.

Klar, dass die Handlungs-Plots vorhersehbar ablaufen, dass die Zeichnung der Figuren stereotyp ist, doch die rasante Jagd nach Schuldigen, der natürlich immer von Erfolg gekrönte Versuch das Böse aufzuhalten, fesseln den Leser nach wie vor an die Seiten.