Aquaman 4: Der König von Atlantis 2 (Comic)

Aquaman 4
Der König von Atlantis 2
(Aquaman 22-25, Aquaman Annual 2)
Autoren: Geoff Jones, John Ostrander
Zeichnungen: Paul Pelletier, Geraldo Borges, Netho Diaz
Übersetzung: Carolin Hidalgo
Panini, 2014, Paperback, 140 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-058-8

Von Frank Drehmel

Kaum hat Arthur Curry den atlantischen Thron von seinem Bruder Orm zurückerobert, weil und nachdem dieser einen Krieg gegen die Oberflächenwelt vom Zaun gebrochen hat (vgl. „Justice League“ 3: „Der Thron von Atlantis“; dt. bei Panini), sieht er sich mit einem Wesen konfrontiert, das seinerseits den Herrschersitz für sich beansprucht: Atlan, der erste und lange tot geglaubte König von Atlantis, jener Mann, der die magischen Artefakte schmiedete.

Aquaman hat der Kraft und Macht des alten Königs nicht viel entgegenzusetzen, zumal die Loyalität der Atlanter eher dem ersten Herrscher gilt. Lediglich Vulko und Mera sowie einige wenige Getreuen stehen hinter Arthur, was Mera und Aquaman schmerzhaft erfahren müssen, als sie Nereus um Hilfe bitten und der sich und seine Krieger unversehens auf die Seite Atlans stellt. Zwar können die Beiden entkommen, jedoch wird Aquaman im nachfolgenden Kampf so schwer verletzt, dass er in ein sechsmonatiges Koma fällt.

Nachdem er, gepflegt von Vulko, genesen ist, klärt ihn sein Getreuer über die Hintergründe des Äonen alten Konfliktes auf und erläutert Arthur, dass genau genommen nicht Atlan der Usurpator ist. Allerdings ändert die Erkenntnis nichts an Aquamans Pflicht, dem Treiben und Terror des alten Herrschers Einhalt zu gebieten. Und dieses Mal zieht er besser vorbereitet in den Kampf.

Auch nach dem Fortgang Ivan Reis bleibt die Serie unter Zeichner Paul Pelletier ein echter optischer Reißer, obgleich sein Strich nicht ganz so fein ist und die Details nicht ganz so elaboriert sind wie bei Reis. Allein die ganz- und doppelseitigen Bilder sind jedoch ob ihrer Dynamik und Tiefe der Hammer.

Bedauerlicherweise fällt die Handlung gegenüber dem Artwork zunehmend ab. Der selbstironische Ton, der feine Humor der ersten Hefte des 2011er-Relaunches, ist weitgehend einer ausschließlich auf Action setzenden Erzählweise gewichen, in der für Figurenzeichnungen, Reflexionen und Humor kaum noch Platz ist. Immerhin kommen im Annual 2 mit „The Others“ Charaktere zum Zuge, die – wie der Prisoner of War oder „The Operative“ – per se so interessant sind, dass sie eine Geschichte selbst dann zu tragen vermögen, wenn der Plot vergleichsweise lau ist.

Fazit: Visuell immer noch ein Highlight unter den neuen DC-Serien; erzählerisch allerdings zunehmend substanzloser und flacher, sowohl in Hinblick auf den Plot und die Dramaturgie, als auch die Figuren.