Jörg Benne: Gestrandet – Das Schicksal der Paladine 3 (Buch)

Jörg Benne
Gestrandet
Das Schicksal der Paladine 3
Karte: Christoph Claasen
Koios, 2014, Paperback, 354 Seiten, 9,00 EUR, ISBN 978-3-902837-22-5 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Mit „Gestrandet“ findet die Trilogie um „Das Schicksal der Paladine“ seinen Abschluss. Der Roman schließt direkt an den Vorgänger „Gejagt“ an und spinnt die Geschichte auf zwei gleich zwei parallel verlaufenden Ebenen weiter.

Noch vor ein paar Wochen war Tristan ein ganz normaler Teenager, der nichts davon geahnt hat, dass sein Vater ein Doppelleben führt und viele Geheimnisse vor seiner Familie hatte.

Doch nun steckt er selbst auf Nuareth fest, der Welt, auf der Darius als Anführer der Paladine ganze Länder vor dem Zugriff von Nekromanten geschützt hat. Erst der Verkehrsunfall der Schwester und das Verschwinden seines Vaters setzte die Ereignisse in Gang, die nun dazu geführt haben, dass er auf der magischen Welt festsitzt und selbst zu einem Gejagten geworden ist. Denn die Nekromanten haben die Oberhand gewonnen, verwüsten immer mehr Städte und Länder. Sie versuchen des Amuletts der Paladine habhaft zu werden, um ihren Anführer Mardra zu erwecken und ihre Gegner vollständig zu schwächen. Da es nun zerstört ist, bleibt Tristan nur die Wahl, das Amulett der Nekromanten zu finden, das ähnliche Kräfte besitzt. Da ihm alle anderen Wege verschlossen sind, hofft er bei den Auristen Antworten zu finden und macht sich mit einer kleinen Schar seiner Freunde auf den Weg, nicht ahnend, dass sie längst verfolgt werden.

Auf der Erde versucht der inzwischen heimgekehrte Darius seinem Sohn zu helfen und greift dabei zu einem verzweifelten Mittel. Er spürt das Amulett der Nekromanten in seinem irdischen Versteck auf und benutzt es, nicht ahnend, dass seine dunkle Kraft schreckliche Auswirkungen auf ihn hat.

Das Abenteuer, das in „Gejagt“ begonnen hat, wird ohne sich lange damit aufzuhalten in „Gestrandet“ fortgesetzt und bedingt deshalb, dass man zumindest diesen Teil kennen sollte, um die Geschichte wirklich genießen zu können.

Die Ereignisse spitzen sich zu und zwingen die Helden zu dramatischen Mitteln, wie man mehr als einmal erleben darf – sei es nun, dass Tristan und seine Freunde gegen Untote kämpfen müssen, die sie einmal sehr gut gekannt und sogar geliebt haben oder Darius einen verzweifelten Schritt wagt, auch wenn er um die Gefahr weiß, die von seiner Tat ausgeht. Und natürlich schließen sich auch die Schlingen der Falle, die die Nekromanten für die kleine Schar ausgelegt haben.

Der Autor arbeitet konsequent auf den Showdown zwischen den letzten Paladinen und Mardra, dem mächtigsten ihrer Feinde hin. Dabei nutzt er zwar viele vertraute Handlungsmuster, weiß aber auch die Erwartungen der Leser geschickt zu manipulieren und diese immer wieder zu überraschen. Trotz der vielen abenteuerlichen Momente nimmt er sich auch Zeit für die Figuren und sorgt dafür, dass diese sich weiterentwickeln. Vor allem Tristan macht einen gewaltigen Sprung vom unbeschwerten Teenager hin zu einem verantwortungsvollen jungen Mann.

Dazu kommt ein flüssiger Stil, der genau die Balance zwischen Beschreibung, Dialogen und Action zu wahren weiß. Die Geschichte hat genau die richtige Länge und findet einen angemessenen Abschluss, so dass vor allem Fans der Serie, die von Anfang an dabei waren, ihren Spaß haben dürften.

„Gestrandet“ erweist als guter Abschluss von „Das Schicksal der Paladine“. Unterhaltsam und kurzweilig erzählt, bietet der Roman ein spannendes Abenteuer mit viel Magie vor dem Hintergrund einer faszinierenden Welt, von der man gerne noch mehr erfahren möchte. Vor allem Rollenspiel-Fans werden sich in den Erlebnissen und den Figuren wiederfinden und die Geschichte voll und ganz bis zu ihrem dramatischen Ende genießen können.