Conan 17: Schatten im Mondlicht (Comic)

Timothy Truman & Ron Marz, Robert E. Howard
Conan 17
Schatten im Mondlicht
(Conan the Cimmerian 22-25, Conan: Island of No Return 1,2, 2009/2010)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Cary Nord
Zeichnungen von Thomas Giorello, Paul Lee, Bart Sears u.a.
Panini, 2012, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-294-7

Von Irene Salzmann

Nachdem Conans Söldnerheer von den Truppen Shah Amuraths niedergemetzelt worden war, übte er an seinem Gegner blutige Rache. Prinzessin Olivia von Ophir, die an den klugen, aber grausamen Strategen als Sklavin verkauft worden war und fliehen konnte, schließt sich Conan an, da sie keine Heimat mehr hat und die Vergeltung von Shah Amuraths Leuten fürchtet.

Mit einem Ruderboot gelangen die beiden auf eine Insel, auf der offenbar seltsame Dinge vor sich gehen. Weil ihnen die Ruinenstadt ebenso unsicher erscheint wie der Dschungel, übernachten sie auf einem Plateau, von wo aus sie beobachten, wie ein Schiff anlegt. Conan fordert den Anführer der Roten Bruderschaft – Seeräuber und Plünderer – zu einem Duell heraus, um für sich und Olivia einen Platz an Bord zu erlangen. Obwohl er siegt, wird er durch Verrat niedergestreckt.
Übles ahnend, schleicht Olivia ins Lager, das die Rote Bruderschaft in den Ruinen errichtet hat. Es gelingt ihr, Conan zu befreien, gerade noch rechtzeitig, denn die einstigen Bewohner erwachen zu tödlichem Leben. Und im Dschungel lauert noch eine weitere Gefahr…

Die Diebinnen Brenna und Venya heuern Conan für eine Schatzsuche an. Ihr Ziel ist eine Insel, die auch das Interesse einiger Piraten erregt hat. Conan muss nicht nur gegen eine monströse Kreatur und die Piraten kämpfen, sondern sieht sich außerdem mit Verrat konfrontiert.

„Conan“ 17 setzt die relativ abgeschlossene Handlung des Vorgängerbandes fort, den man nicht zwingend gelesen haben muss, um in die aktuellen Geschehnisse hineinzufinden. Die vier Episoden bieten gleichfalls eine runde Geschichte, in der erzählt wird, wie sich Conan und Olivia den Schrecken einer mysteriösen Insel stellen und ihr Schicksal in eine neue Richtung lenken.

Tim Truman und Tómas Giorello liefern, basierend auf einer Story von Robert E. Howard, ein packendes Sword & Sorcery-Abenteuer, das den Sense of Wonderatmet, wie man es von „Conan“ erwartet und schätzt.

Auch Ron Marz und Bart Sears schicken den Titelhelden auf eine einsame Insel, wo er zusammen mit zwei Diebinnen einen legendären Schatz zu bergen versucht. Schon bald muss er erkennen, dass er bloß Mittel zum Zweck ist und seine Partnerinnen gar nicht daran denken, sich an die Vereinbarungen zu halten. Letztendlich muss er sich entscheiden, ob ihm der Schatz oder das Entkommen von der Insel wichtiger ist.

Der Zweiteiler, der für sich steht, wurde in einem etwas übersteigerten, comichaften Stil in Szene gesetzt, der etwas gewöhnungsbedürftig ist. Spannend und unterhaltsam ist die Geschichte nichtsdestotrotz, kann aber nicht ganz mit der Mainstory mithalten, die ein ganz anderes Kaliber ist allein schon durch den roten Faden, der sie mit weiteren Episoden verknüpft und Raum schafft, die Charaktere und ihre Erlebnisse tiefgreifender anzulegen.

Alles in allem bietet „Conan“ 17 gelungene Fantasy-Unterhaltung auf hohem Niveau. Sehr schön ist auch die beigefügte Galerie mit farbigen Titelbildern und ungetuschten Seiten.