Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud 6 (Comic)

Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud 6
Text: René Goscinny
Zeichnungen: Jean Tabary
Übersetzung: Gudrun Penndorf M.A., Uwe Löhmann
Lettering: Eleonore Caspart
Ehapa, 2009, Hardcover, 160 Seiten, 29,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3186-1

Von Irene Salzmann

Der fiese Großwesir Isnogud hat nur ein Ziel: Kalif werden anstelle des naiven Kalifen, der nicht ahnt, dass sein vorgeblich treuer Berater in Wahrheit nur Böses plant. War Isnogud schon immer so gemein? Oder hat ihn ein Erlebnis in der Kindheit geprägt, sodass er dadurch erst zu einem heimtückischen Finsterling wurde? Und wie waren wohl der Kalif und Isnoguds Handlanger Tunichgud als Kinder?

Nein, es gibt keine Story aus der Vergangenheit dieser drei Figuren, aber durch einen Zauber der hübschen Telerazade gelangen die jüngeren Versionen von ihnen in die Gegenwart und stiften reichlich Verwirrung. Tja, und Isnogud? – Das sollte man schon selber lesen, sonst ginge ein großer Teil des Spaßes verloren.

Ein weiteres interessantes Kapitel sind die Frauen. Zwar hat der Kalif einen Harem, aber an Isnoguds Seite war bislang keine einzige Frau zu sehen, von diversen Handlangerinnen im Rahmen seiner schändlichen Pläne einmal abgesehen. Da ein Sohn namens Isverybad existiert, muss er wenigstens eine Gemahlin haben/gehabt haben. Doch dieses Geheimnis wird hier noch nicht gelüftet, dafür aber gibt es nicht zum ersten Mal ein Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren.

Den Abschluss bilden Pointen-Storys, die eine Seite lang sind und in denen Isnogut verrät, was er tun würde, wenn er „Handelminister wäre …“, „Gesetzgeber wäre …“, „Erziehungsminister wäre …“ und so weiter.

Diese kurzen Beiträge sind leider nicht ganz so witzig wie die chaotisch-spritzigen längeren Erzählungen, die – natürlich – damit enden, dass der Antiheld stets das zurückbekommt, was er dem Kalifen zugedacht hat. Fast möchte man schon Mitleid mit Isnogud haben, aber eben nur fast.

„Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud“ sind ein witziger Comic-Spaß für alle Altersgruppen. Detailreiche, lebhafte, farbenfrohe Bilder veranschaulichen die Untaten der Titelfigur, und pfiffige Dialoge runden gelungen ab. Man darf die Serie getrost in einem Atemzug mit zum Beispiel „Asterix“ oder „Lucky Luke“ nennen.