D9E – Die neunte Expansion 4: Der Schwarm der Trilobiten, Nadine Boos (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Sonntag, 27. Juli 2014 10:21

500 Jahre nachdem die Hondh die Erde und ihre wichtigsten Kolonien überfallen, besiegt und dann ihrem Imperium einverleibt haben, steht die nächste Eroberungswelle, die neunte Expansion, bevor. Dieses Mal wird es die wenigen verbleibenden menschlichen Kolonien außerhalb des Herrschaftsbereichs der Hondh sowie diverse bislang unerforschte Planetensysteme treffen. Die Opfer ahnen bereits, was auf sie zukommt und rüsten sich, um Widerstand zu leisten.

Eine verschollene menschliche Kolonie, auf der die Matriarchaten die Geschicke der alles beherrschenden Familien lenken, ahnt, dass sie auf verlorenem Posten steht. Aus einer aufgefundenen Kommunikationsboje hat man die Warnung der Rebellen des Den Haag Instituts erhalten; nun gilt es, Vorbereitungen zu treffen.

Doch die Erbin der fast allmächtigen Darjeeling-Familie hat ganz andere Pläne, als ihre Großmutter, Herrscherin über den Familienclan, für sie vorgesehen hat. Statt einen zwar recht ansehnlichen, aber letztlich uninteressanten Erben einer anderen Familie zu heiraten, will sie lieber hinaus ins All, Abenteuer erleben und ihre Freiheit genießen. Sie baut sich insgeheim ein Raumschiff, und geht auf große Fahrt. Dumm dabei nur, dass ihr Verlobter ganz unverhofft an Bord auftaucht und das Schiff dann noch beinahe mit einem im Raumsystem materialisierenden Alien-Schiff kollidiert. An Bord des Rochenschiffes befindet sich eine Kundschafterin einer amphibischen Rasse, die auf der Flucht vor den Hondh nach neuem Lebensraum für ihre Artgenossen sucht...

Nadine Boos macht das wahrlich nicht ungeschickt. Zwar schildert sie uns „nur“ von der Zeit vor der Invasion, martialische Schlachten bleiben somit außen vor, doch sie nutzt ihre Chance, andere Schwerpunkte zu setzen.

Zum einen zeichnet sie das Bild eines Planeten, auf dem sich alles um den Handel dreht, auf dem die alteingesessenen, fast allmächtigen Familien durch und mittels ihrer Anführerinnen bestimmen. Dass die heranwachsende Generation gegen die festzementierten Lebensumstände aufbegehrt, dass sie nach Freiheit und Selbstbestimmung sucht, ist nachvollziehbar. Darüber hinaus führt sie eine amphibische, intelligente Rasse ein – und das habe ich in dieser Ausprägung so noch nie gelesen. Hier hat mich die Autorin mit ihren Schilderungen fasziniert, einfach, weil sie weitab ausgetretener Pfade unterwegs ist, Neuland betritt. Eingebunden hat sie diese so unterschiedlichen Gesellschaftsformen in eine spannend aufbereitete Handlung im Vorfeld der Invasion.

Ich würde gerne mehr über die weiteren Entwicklungen erfahren, und hoffe, dass es ein Wiedersehen mit Trixi, Karolus und Kalmi vom Asmini-Schwarm gibt.