Richard Laymon: Kill For Fun (Buch)

Richard Laymon
Kill For Fun
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Doris Hummel
Festa, 2014, Taschenbuch, 346 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-86552-265-8 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Richard Laymon dem Fan gediegenen Horrors vorzustellen, das hieße Eulen nach Athen tragen. Die Bücher des viel zu früh von uns gegangenen US-Autors tummeln sich gerne auf den internationalen Bestsellerlisten, werden von Fans wie Gelegenheitslesern gerne goutiert. Dabei verbindet er geschickt harte Horror-Szenen mit pointierten Betrachtungen kleinstädtischer Idylle oder dem alltäglichen Trott in den urbanen Zentren Amerikas.

Vorliegend wird gekillt, zerstückelt und geschockt, dass es ein wahres Vergnügen ist, sich auf die zwölf im Buch vereinten Geschichten einzulassen. Dabei ist anzumerken, dass es sich hierbei um eine Originalzusammenstellung handelt, hinter deren Auswahl ich den Verleger Frank Festa selbst vermute.

Inhaltlich greift der Autor auf bekannte, wie neue Plots zurück. Es gibt sehr anheimelnde Geschichten, etwa um einen unsichtbaren Freund und Beschützer eines jungen Mädchens, der auf seine ganz eigene Art und Weise auf seine Schutzbefohlene aufpasst, einen ganz besonderen Kannibalen, der in einem Country- & Western-Saloon für Wetteinsätze sorgt oder um einem Tramper, der mit einem Schild auf dem steht, dass er kein Krimineller sei, seine Mitfahrgelegenheit erschleicht. Als er sich dann doch als kriminell entpuppt, erweisen sich seine Opfer als ein besonders besonnenes Paar. Eine Novelle über die Schwarzen Witwen, zombieähnliche Virusopfer, die nach ihrem Befall nur noch Ficken und menschliches Fleisch im Kopf haben, passt wunderbar in den gegenwärtigen Hype um die wandelnden Leichen.

Der Neuleser Laymons wird in diesem Band viele Facetten des Autors kennenlernen und so einige Entdeckungen machen; für die Fans des Autors ist der Band sowieso Pflichtlektüre, die den Rezipienten wie gewohnt begeistert zurücklässt.