Dungeons & Dragons 2 (Comic)

Ed Greenwood, James Lowder, Toger E. Moore, Ed Bolme
Dungeons & Dragons 2
Das Beste aus den Welten von Dungeons & Dragons
(The Worlds of Dungeons & Dragons, Vol. 4–6, 2008)
Titelbild von Nadir Banan, John Beatty & Lovern Kindzierski
Zeichnungen von Juanfran Morano, Tim Seeley, Javier Aranda, Eric J.
Farben von Malti Verma, Lizzy John, Andrew Elder, Rob Ruffolo
Aus dem Amerikanischen von Oliver Hoffman und Astrid Mosler
Panini, 2009, Paperback mit Klappenbroschur, 144 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-856-7

Von Christel Scheja

»Das Beste aus den Welten von Dungeons & Dragons« ist eine Reihe, in der vor allem Comic-Kurzgeschichten zu den Figuren und Kampagnen des ältesten und bekanntesten amerikanischen Rollenspiels veröffentlicht werden. So kann man Raistlin und Caramon Majere, Drizzt dem Dunkelelfen und anderen Bekannten aus den Welten wieder begegnen, auf denen man sich in den letzten dreißig Jahren vielleicht selbst bewegt hat. Und manchmal gibt es auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten, die schon lange in Vergessenheit geraten sind.

Elminster ist der mächtigste Erzmagier der »Vergessenen Reiche«. Doch auch er ist nicht ganz ohne Schwächen und Fehler. Einen davon versucht er wieder gut zu machen, als er zusammen mit Sturm Silberhand einer begabten Bardin und Kriegerin und Teil der »Sieben Schwestern« einen magischen Jahrmarkt besucht.
Die junge Frau versteht zunächst nicht, was sie eigentlich bei der ganzen Sache soll, wird aber später zur entscheidenden Retterin in der Not.
»Hausregeln« sind dazu da, um gebrochen zu werden. Vor allem in einer solch finsteren Welt wie »Ravenloft«, in dem Untote und Vampire das Sagen haben. So glaubt ein junger Abenteurer, sein Glück im Würfelspiel machen zu können. Doch Lord Soth, der spät eintreffende Herr weiß durchaus wie er einem solchen Ansinnen kontern kann und bekommt schließlich das, was er will.
Tolpan Barfuss ist ein Kender, wie im Buche steht. Doch kann man ihm seine Geschichte über das Abenteuer im Turm eines gefährlichen Schwarzmagiers und mit dem Prinzen des Abyss überhaupt glauben, zumal er seinen einzigen Beweis, einen besonderen Ring, nicht mehr besitzt. Tanis der Halbelf und Kitiara Majere sind sich da selbst nicht ganz sicher, denn sie kennen ihren lebhaften Gefährten nur all zu gut, der zu den größten Aufschneidern von »Krynn« der Welt der »Drachenlanze« gehört.
Und schließlich führt der Weg zurück nach »Eberron«, der Welt auf der Magie und Technik miteinander verschmolzen sind. Hier entscheidet die nicht nur philosophische Betrachtung von Flüssigkeiten über den Ausgang einer Schlacht und lässt die jenigen, die sich siegessicher wähnten dumm da stehen.

Anders als der erste Band der Reihe sind die vorliegenden Geschichten auch für diejenigen zu verstehen, die die Spielwelten nicht kennen, da die Vergangenheit der Figuren keine wesentliche Rolle spielt. Diejenigen, die aber mit »Drachenlanze« und »Vergessene Reiche« vertraut sind werden die vielen Anspielungen verstehen und sich köstlich amüsieren können.
Die »Ravenloft«-Geschichte ist eher allgemein und hätte auch auf der Welt der »Drachenlanze« spielen können, da auf den besonderen Hintergrund kaum eingegangen wird und Lord Soth eigentlich von »Krynn« stammt.
Wieder erweist sich die »Eberron«-Geschichte als die inhaltlich und künstlerisch ausgereifteste Geschichte. Hier stimmt alles – die Zeichnungen sind lebendig und sauber und auch die Geschichte weiß zu überraschen, während die drei anderen Geschichten eher skizzenhaft und leicht durchschaubar werden.

Alles in allem bietet der zweite Band von »Das Beste aus den Welten von Dungeons & Dragons« zwar mehr Unterhaltung für die Neueinsteiger und wie immer viele Anspielungen für die Fans, wirklich herausragend sind aber weder der Inhalt noch die Umsetzung der Figuren und des Hintergrunds. Vor allem Freunde actionreicher Heroic Fantasy mit Kriegern und Magiern werden ihre Freude haben, die Fans anspruchsvoller Graphic-Novels werden eher enttäuscht.