Lisa J. Smith: Die Nacht der Wintersonnenwende – Wildworld 1 (Buch)

Lisa J. Smith
Die Nacht der Wintersonnenwende
Wildworld 1
(The Night of the Solstice, 1987)
Aus dem Amerikanischen von Michaela Link
Titelbildgestaltung von Birgit Gitschier
cbt, 2013, Taschenbuch, 318 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-570-38019-2 (auch als eBook erhältlich)

Von Petra Weddehage

Die Geschwister Claudia, Alys, Charles und Janie begegnen einer sprechenden Füchsin. Diese fleht sie an, ihrer Herrin Morgana Shee zu helfen.

Die Hexenmeisterin bewacht den Übergang zur Erde und der Wildworld, einer magischen Parallelwelt. Die Frau wurde jedoch von ihrer eigenen Schwester hintergangen und wird nun vom wahnsinnigen Hexenmeister Cadal gefangengehalten. Dieser will mit seinen Getreuen in die Stillworld vordringen, wie die Erde in der magischen Welt genannt wird. Hier plant er, alle Wesen zu vernichten. Einst wurden ihm grausame Dinge durch Menschen zugefügt. Seine Rache soll umso schlimmer werden.

Die Geschwister müssen ihre Angst überwinden und einen Weg in die Wildworld finden. Es gelingt ihnen gemeinsam, die unüberwindlich scheinenden Hindernisse zu bezwingen. Dabei geraten sie in ein gefahrvolles Abenteuer, das ihr ganzes Weltbild für immer verändert.

Die Autorin, die für so gelungene Dark-Fantasy-Erfolge wie „Tagebuch eines Vampirs“ verantwortlich zeichnet, hat sich dieses Mal der magischen Welt zugewandt. In ihrem neuesten Werk gibt es verschiedene Dimensionen. Die Protagonisten aus beiden Welten lässt sie aufeinandertreffen. Die Welt muss vor bösen Magiern gerettet werden, und wieder einmal sind es Kinder, die dazu ausgewählt wurden, das Böse zu bekämpfen. Dabei bedient sich Lisa J. Smith zwar gängiger klassischer Schubladen, in die sie die Geschwister steckt, gibt ihnen jedoch einzigartige Fähigkeiten mit auf den Weg. Nur so können sie das Abenteuer einigermaßen unbeschadet überstehen. Denn eins wird schnell klar: Die Wildworld ist kein Kuschelzoo. Hier kann jeder Schritt tödlich sein. Dazu gibt es unbekannte Feinde und Bedrohungen, denen sich die Kinder stellen müssen. Wenn es auch nicht immer leicht ist, sie alle schaffen es, über ihren Schatten zu springen und versuchen, die Welt davor zu bewahren, von fanatischen Magiern vernichtet oder versklavt zu werden. Den Kindern stehen außerdem neue Freunde zur Seite, die ihnen helfen, der Verantwortung, die auf jedem einzelnen von den Geschwistern lastet, gerecht zu werden.

Die Geschichte spielt sowohl in der Wildworld, der magischen Welt, wie auch in der realen Welt, die die Magier Stillworld nennen. Nur mit Mut, gewieften Schachzügen und einer ungeheuren Portion Glück können die Kinder hoffen ihre lebensgefährliche Aufgabe zu bewältigen.

Das fulminante Abenteuer mit interessantem Ende wird die Zielgruppe, Kinder ab 12 Jahre, in ihren Bann ziehen. Da es keine romantischen Momente, dafür aber Abenteuer pur gibt, werden sowohl weibliche als auch männliche Leser bestimmt Gefallen an der fantasievollen Story finden. Das Ende lässt erahnen, dass Lisa J. Smith noch einmal in die neue Welt, die sie ersonnen hat, zurückkehren wird. Die Autorin hat mit diesem Buch eine Geschichte erschaffen, die guten Gewissens auch erwachsene Leser in die Hände nehmen können, um der Faszination der Wildworld zu erliegen.