Kim Roy – Der Herr der Zukunft 2: Geheimbasis Nine U.N.K. & Die Wächter von Tahuanaco (Buch)

Kim Roy – Der Herr der Zukunft 2
Geheimbasis Nine U.N.K. & Die Wächter von Tahuanaco
Helmut K. Schmidt
Titelillustration von Lothar Bauer
p.machinery & SSI, 2013, Taschenbuch, 206 Seiten, 13,90 EUR, ISBN 978-3-942533-39-3 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Vor mehr als zehntausend Jahren existierten auf der Erde bereits einmal zwei konkurrierende Hoch-Zivilisationen. Bevor Lemuria und Atlantis sich gegenseitig vernichteten, schufen sie weitab von ihren Kontinenten versteckte Refugien, in denen sie ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Zukunft versteckten. Inzwischen aber sind die Depots kein wirkliches Geheimnis mehr. Der Erzgauner Manassos setzt skrupellos all seine Helfer ein, um die Depots, mit deren Hilfe er sich zum Herrn der Welt aufschwingen will, zu finden und zu sichern. Dabei scheut er sich nicht vor Verrat, ja Mord zurück.

Das muss auch Kim Roy schmerzhaft am eigenen Leib erfahren, Auf der Suche nach RCA, der Geheimgesellschaft von der Kim sich Hinweise auf seine Mission erhofft, gerät er in eine perfide Falle Manassos’. Dieser will sich nicht nur Kims unerwünschter Konkurrenz entledigen, sondern auch die Basis der RCA mit all ihren Erfindungen an sich reißen.

Danach geht es, natürlich immer im Wettlauf mit Manassos, auf in Richtung Sonnentor von Tiahuaqnaco. Hier liegt, tief im Boden versteckt, eine weitere Basis der vernichteten Völker. Während Manassos droht, mittels einer von ihren Erfindern geraubten Strahlenkanone das Tor in Schutt und Asche zu legen, rekrutiert Kim Roy neue Mitstreiter im Kampf gegen den Untergang der Welt ..

Nach dem fulminanten Auftakt noch aus der Feder Müllers hat nun sein alter Mitstreiter Helmut K. Schmidt alias Ive Steen die Aufgabe übernommen, die Serie weiterzuführen. Und Schmidt knüpft dort an, wo er bei „Rah Norton“ aufgehört hat. Allerdings bemüht er, sich moderne Erfindungen miteinfließen zu lassen und die Reihe behutsam zu modernisieren.

Nach wie vor sind die Seiten klar voneinander abgegrenzt: hier die Guten um Kim Roy, dort die Bösen Gesellen, angeführt natürlich von dem bestialischen Manassos. Das wirkt bei der Lektüre oftmals ein wenig arg überzeichnet, ja fast schön lächerlich, wenn Kim den gefangengenommenen Manassos, obwohl er weiß, dass dieser stante pete wieder freikommt, doch den Behörden übergibt, nur um kurz darauf von diesem wieder tödlich bedroht zu werden.

Stilistisch bleiben die neu geschriebenen Romane auf dem Niveau der alten Serien, wissen hier nicht gänzlich zu überzeugen. Mir als alten PAM-Fan fallen auch die Unterschiede zwischen Müller und Schmidt sehr deutlich ins Auge. Wo Müller seine Leser fast mühelos an die Hand nahm und in seine Handlung hineinzog, zwar immer dieselben Versatzstücke präsentierte aber diese immer wieder so geschickt abwandelte, dass der Leser gebannt an den Seiten klebte, tut sich Schmidt hier doch deutlich schwerer. Bei ihm wirken die stereotypen Figuren ein wenig altbacken, die Handlungsabläufe bekannt und es fehlt ein wenig der so oft beschworene Sense of Wonder.