Glukhovsky, Dmitry: Metro 2034 (Buch)

Dmitry Glukhovsky
Metro 2034
(METPO 2034, 2009)
Aus dem Russischen von David Drevs
Heyne, 2009, Paperback, 526 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-453-53301-1

Von Gunther Barnewald

Nach seinem Meisterwerk »Metro 2033« kehrt Autor Dmitry Glukhovsky mit dem vorliegenden Roman in sein Universum zurück, in dem ein verheerender Atomkrieg die Menschheit fast ausgelöscht hat. Klägliche Reste der Moskauer Bevölkerung haben im U-Bahnsystem der russischen Hauptstadt überlebt und fristen dort ein karges Dasein, immer bedroht von radioaktiver Verseuchung, gefährlichen Tier- und Menschmutanten und dem allgemeinen Mangel.

Knapp ein Jahr nach den Ereignissen, die in »Metro 2033« berichtet werden, finden sich die Überlebenden in der Station Sewatopolskaja plötzlich nahezu abgeschnitten von den anderen Bahnhöfen. Etwas Unheimliches geht in der Serpuchowskaja vor, die ausgeschickten Karawanen kehren nicht mehr von dort zurück, weitere Erkundungsteams verschwinden spurlos.
So werden drei Mann ausgeschickt, die Lage zu erkunden, von denen einer schnell getötet wird. Dem mysteriösen Hunter und seinem älteren Begleiter, der den Spitznamen Homer trägt, gelingt es jedoch, die verriegelte Station zu erreichen, sie können jedoch nicht eindringen, da diese von innen bewacht wird. Welche Gefahr verbirgt sich hier? Wird diese so groß sein, dass sie vielleicht endgültig alles menschliche Leben und damit die restliche Zivilisation auslöschen wird?

Wie sein Vorgänger ist auch »Metro 2034« spannend geschrieben und atmosphärisch dicht. Der Leser ist gefesselt von der spannenden Handlung, die diesmal jedoch nicht verbergen kann, dass der Autor seinem Thema kaum neue Nuancen abgewinnt. Das Ganze ist zwar extrem unterhaltsam, den anspruchsvollen und anspielungsreichen Hintergrund seines Vorgängers lässt das vorliegende Buch aber leider genauso vermissen wie die Ideenvielfalt, welche »Metro 2033« noch auszeichnete.
Die neuen Protagonisten schlagen sich allerdings wacker, weshalb es kein Problem darstellt, dass der Held aus dem ersten Roman nur eine klitzekleine Nebenrolle erhält.

»Metro 2034« ist zwar noch immer pures Lesevergnügen und würde man den Vorgänger nicht kennen, dann wäre man als Rezipient größtenteils zufrieden mit dem Gebotenen. Leider ist die vorliegende Geschichte auf ihre Art eine Fortsetzung und muss sich so an dem extrem hohen Niveau von »Metro 2033 »messen lassen. Und genau bei diesem Vergleich fällt das vorliegende Buch doch leider etwas ab.
Ein an sich toller Roman, der jedoch die Last trägt, Fortsetzung eines absoluten Meisterwerks zu sein, weshalb »Metro 2034« sicherlich empfehlenswert ist für jeden Leser. Wer jedoch »Metro 2033« kennt, sollte vielleicht nicht zu viel erwarten von dieser Fortsetzung.