Laura Bickle: Feuersturm (Buch)

Laura Bickle
Feuersturm
Anya Kalinczyk 2
(Sparks, 2010)
Aus dem Amerikanischen von Frauke Meier
Titelgestaltung von Anke Koopmann, Guter Punkt unter Verwendung von Motiven von shutterstock und Sylwia Malkris
Bastei Lübbe, 2012, Taschenbuch, 350 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-20674-2 (auch als eBook erhältlich)

Von Irene Salzmann

Anya Kalinczyk arbeitet offiziell als Ermittlerin für die Detroiter Feuerwehr und inoffiziell als Medium für die DAGR, eine kleine Gruppe, die sich mit übersinnlichen Phänomenen befasst. Hilfe – manchmal auch unerwünschte Probleme – bekommt sie dabei von Sparky, einem Feuersalamander, der schon seit Anyas Kindheit ihr Beschützer ist. Nicht selten gehen beide Jobs Hand in Hand, so auch diesmal.

Im Haus von Jasper Bernard bricht ein Feuer aus, das nur wenig zerstört, von dem alten Mann jedoch so gut wie nichts übriglässt. Bei der Sichtung des Brandherds entdeckt Anya, dass sich Jasper offenbar vor übernatürlichen Mächten gefürchtet hat. Sein Geist bestätigt das und bittet sie, dafür zu sorgen, dass ein magisches Artefakt nicht in falsche Hände gerät. Leider hat Anya keine Ahnung, wer nach welchem Objekt sucht und damit etwas anstellen will. Ihre Ermittlungen machen sie bald selbst zur Zielscheibe der Verdächtigen und bringen auch Sparky in Gefahr, der/die plötzlich in der Badewanne seinen/ihren Nachwuchs zur Welt bringt. Als sich die Puzzlestücke endlich zusammenfügen, hat Anya keine andere Wahl, als in die Unterwelt hinabzusteigen – zusammen mit Sparky, seinen/ihren Kindern und Charon –, um zu verhindern, dass die Büchse der Pandora geöffnet wird…

Nach „Flammenzorn“ ist „Feuersturm“ der zweite in sich abgeschlossene Band mit der sympathischen Anya Kalinczyk, die mit Leib und Seele Ermittlerin bei der Detroiter Feuerwehr ist und sich nebenbei um lästige Geister kümmert, die sie ‚als Laterne‘ anlockt und aufsaugt. Ihr zur Seite steht der Feuerelementar Sparky. Wie sie ihn bekam, ist eine ganz eigene Geschichte, die mit einer Familientragödie zusammenhängt, welche hier ansatzweise enthüllt und vermutlich in einem dritten (?) Buch weiterverfolgt wird.

Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf den rätselhaften Bränden und Todesfällen, den Diebstählen von magischen Artefakten und der Suche nach der Büchse der Pandora, die Anya vor einer machthungrigen, skrupellosen Person in Sicherheit bringen muss. Früh hat sie einen Verdacht, doch fehlt es an Beweisen, um die Gegenspielerin aus dem Verkehr ziehen zu können. Nach reichlicher Recherche, viel Angst um Sparky sowie das eigene Leben und der Begegnung mit einem etwas zwielichtigen Verbündeten eskaliert die Situation: Natürlich wird die Büchse der Pandora entwendet, und wieder muss Anya sich opfern, um das Schlimmste zu verhindern. Sie weiß nicht, ob sie zurückkehren wird zu ihren Freunden und Kollegen, sowie zu Brian, zu dem sie seit kurzem eine Beziehung unterhält und der etwas vor ihr zu verbergen scheint – noch ein Punkt, der bestimmt später aufgegriffen wird.

Die Handlung ist flüssig geschrieben, spannend, dramatisch, hin und wieder humorvoll, die Romanze bleibt im Hintergrund, so dass „Feuersturm“ ein echter Pageturner ist, der die Freunde von Horror/Mystery und Urban Fantasy fantastisch unterhält. Am Ende der Lektüre wünscht man sich, dass es gleich weitergeht, doch wird man sich leider gedulden müssen, da die Autorin gegenwärtig unter dem Pseudonym Alayna Williams an anderen Projekten („Delphic Oracle“) arbeitet.

Man muss „Flammenzorn“ nicht gelesen haben, um „Feuersturm“ genießen zu können, es empfiehlt sich aber, da hin und wieder Bezug auf frühere Ereignisse genommen wird, die Autorin durch scheinbare Nebensächlichkeiten die Weichen für das Kommende stellt – und eine Serie von Anfang an zu verfolgen, macht einfach mehr Spaß, als mittendrin einzusteigen. Eine empfehlenswerte Reihe für Genre-Fans!