Foster, Alan Dean: Sternengötter (Buch)

Alan Dean Foster
Sternengötter
(Running from the Deity, 2005)
Ins Deutsche übertragen von Kerstin Fricke
Bastei-Lübbe, 2009, Taschenbuch, 334 Seiten. 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-24378-7

Von Carsten Kuhr

Flinx und sein emapthischer Minidrache Pip sind weiterhin auf der Flucht. Während offizielle Stellen des Commonwealth, die Kirche aber auch eine Todessekte ihnen nachstellt, entsenden ihre Verbündeten sie in Richtung der Großen Leere, die die Galaxie bedroht. Nur mit Hilfe einer der gewaltigen Waffenplattformen der seit Millenien ausgestorbenen Tar-Aiym scheint es überhaupt denkbar zu sein, der Bedrohung, die der Galaxis in ein paar wenigen Jahrhunderten droht; entgegenzutreten.

So macht Flinx sich, an Bord seines semi-intelligenten Raumschiffs »Teacher« auf die Suche. Als die »Teacher« dann vermeldet, dass sie dringend repariert werden muss, hat er zwei Möglichkeiten. Die Rückkehr ins Commonwealth, oder einen gesperrten Planeten anzufliegen und die »Teacher« sich selbst reparieren zu lassen.
Naturgemäß entscheidet er sich für die zweite Alternative. Kaum gelandet, kommt es zum ersten Kontakt mit den auf einer vorindustriellen Stufe lebenden Arrawdanern. Insbesondere deren Fähigkeit, mittels Fühlern Emotionen wahrzunehmen, erinnert ihn an seine eigene, ungewollte Gabe, deren sporadisches Auftreten mit mörderischen Kopfschmerzen und Anfällen einhergeht. Hier nun, in einer Zivilisation, die eine ähnliche Gabe ihr eigen nennt, findet er endlich und unerwartet Linderung und Frieden. Während er bei einem freundlichen Paar seinen verstauchten Knöchel auskuriert, ist seine Dauermigräne wie weggewischt und er kommt, erstmals seit Jahren, zur Ruhe.
Als die Nachbarn vorbeischauen um den ungewöhnlichen Besucher zu bestaunen, ist es selbstverständlich, dass er mit seiner hochentwickelten Technik beginnt, Wehwehchen und Krankheiten zu kurieren. Nur zu bald spricht sich herum, dass selbst schwerste Leiden von dem Besucher aus dem All geheilt werden können – eine Wallfahrtsbewegung nimmt ihren Anfang, an dessen Ende ein Krieg und die unfreiwillige Erhebung Flinx’ zu einem gottähnlichen Angebetenen steht …

Der Werbetext auf dem Backcover behauptet kühn »Der bislang beste Pip-und-Flinx-Roman überhaupt«.Dies ist leider nicht der Fall. Im »Homanx«-Zyklus, zu dem die Pip-und-Flinx-Romane zählen, gab es unstrittig weit bessere Titel. Vorliegendes Werk hat dabei unstrittig seine Stärken. Die Zeichnung einer überzeugend ausgearbeiteten Alienkultur, das Aufeinandertreffen des Menschen mit den Arrawdanern und die Verwicklungen, die sich daraus ergeben, haben durchaus ihren Reiz. Doch anders als in den wirklich großartigen Romanen des »Homanx«-Kanons bleibt Foster dieses Mal dem Gewohnten zu sehr verhaftet. Vergleichbares hat der erfahrene SF-Leser oftmals kredenzt bekommen, die Überraschungsmomente sind rar, und auch die Ausgestaltung der Kultur der Aliens erinnert doch zu sehr an feudale Vorbilder.
Dass Alan Dean Foster es weit besser kann, zeigen gerade die frühen »Homanx-Titel beredt. Das soll nun aber nicht heißen, dass sich der Roman nicht flüssig und spannend lesen würde. Foster ist ein Erzähler par exzellence. der seine kurzweilige Handlung interessant und gut lesbar aufbereitet. Was dem Roman fehlt, um wirklich zu überzeugen, ist ein wenig die Eigenständigkeit. Für Leser, die einmal in die Abenteuer-SF hineinschnuppern wollen, die spannend und humorvoll unterhalten werden wollen aber ist der Roman sicherlich die Lektüre wert.