Christian Tielmann: Der Rächer von Athen – Die Zeitenläufer 3 (Buch)

Christian Tielmann
Der Rächer von Athen
Die Zeitenläufer 3
Titelgestaltung und Illustrationen von Michael Bayer
cbj, 2008, Hardcover, 160 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-570-13384-2

Von Alexandra Balzer

Die Zeitenläufer, das sind Lenz und Henrik aus unserem Jahrhundert, Fenne aus dem Mittelalter, Silvester und Cornelia aus dem antiken Rom. Sie alle sind klein und leicht genug, durch das Zeitportal zu schlüpfen und im Auftrag der Alten Wöhr – eine ehemalige Zeitenläuferin aus dem Mittelalter – Fehler der Geschichte zu beheben.

Diesmal werden sie nach Athen geschickt, ins alte Griechenland. Ein Staatsmann wurde ermordet, Ephialtes aus dem Jahre 461 v. Chr., ein Freund des Perikles. Selbst Dr. Mo, der verrückte Professor, der sie mit Informationen versorgt, konnte ihnen diesmal nicht viel bieten, darum müssen die Zeitläufer selbst tätig werden. Sie gelangen als erstes zum Orakel von Delphi. Die berühmte Priesterin ist niemand anderes als Gundel, eine ehemalige Zeitenläuferin aus dem Mittelalter, die in Griechenland feststeckt, da sie beim Versuch, durch ein Zeitenloch zu reisen, steckengeblieben war. Gundel ist faul, gefräßig und etwas merkwürdig, aber ihre Warnung muss sehr ernstgenommen werden: Der Mörder des Ephialtes könnte auch Perikles bedrohen, und damit wäre die Entwicklung der Demokratie und somit die gesamte Welt der heutigen Zeit in größter Gefahr. Die Kinder versuchen alles, um unauffällig zu ermitteln, doch schon bald geraten sie selbst in Gefahr…

„Die Zeitenläufer“ ist eine der zahlreichen Kinderbuchserien, in denen spannende Geschichten, pfiffige Kids und historische Ereignisse verknüpft werden. Diese Reihe ist auf ihre Weise außergewöhnlich, da die Zeitreisen nicht problemlos mittels Zaubersprüchen oder magischen Artefakten vollzogen werden, sondern durch örtlich gebundene Zeitenlöcher. Die können durchaus auch schon einmal hundert Kilometer von dem Ort entfernt liegen, wo die Helden gebraucht werden, was sowohl den Einsatz als auch die schnelle Flucht verhindern kann. Außerdem gibt es eine Beschränkung durch Alter und Gewicht – wer zu schwer ist, kann wie das Orakel von Delphi enden, getrennt von Familie und der vertrauten Zeit.

Diese Elemente erzeugen in sich bereits Spannung. Gepaart mit einigen interessanten Details über das antike Griechenland, sympathischen Kindern mit ganz normalen Stärken und Schwächen und einer flotten Schreibweise, ist das Buch empfehlenswert für Leseratten von ca. 9 bis 12 Jahre.

Am Ende des Buchs gibt es eine Karte des antiken Athens, außerdem wird der historische Hintergrund, der als Aufhänger für die Geschichte diente, noch einmal ausführlich und kindgerecht erklärt. Besser kann Geschichtsunterricht nicht verpackt werden!