07-Ghost 5 (Comic)

Yuki Amemiya & Yukino Ichihara
07-Ghost 5
Aus dem Japanischen von Burkhard Höfler
EMA, 2011, Taschenbuch, 194 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-7704-7311-3

Von Irene Salzmann

Teito Klein will Bischof werden, um in dieser Funktion Einfluss nehmen und, falls sich bestätigt, dass das Königreich Raggs schuldlos von Barsburg angegriffen wurde, Rache an den Aggressoren nehmen. Er weiß zwar, dass er der Sohn des ermordeten Königs ist, hat darüberhinaus jedoch nur vage Erinnerungen.

Tatsächlich besteht er die Prüfung und wird dem Bischof Frau als Lehrling zugeteilt. Gemeinsam begeben sie sich auf die Reise an Orte, die der Pater aufgesucht hatte, hoffend, dass Teito dadurch seine Erinnerungen zurückerhält. Nach einigen gefährlichen Abenteuern erreichen sie das sechste House of God, wo Teito einen Hinweis auf den Weg nach Seele finden will.

„07-Ghost“ erscheint in der Anthologie „Zero Sum“, die so prominente Serien wie „Saiyuki“ und „Loveless“ im Programm hat. Die Reihen wenden sich an reifere Leserinnen, sind oft auch für das männliche Publikum interessant – doch auch die leseerfahrenen Fans ab 15 Jahre dürften sich von „07-Ghost“ etwas überfordert fühlen. Trotz Intro und einer Vorstellung der Charaktere weiß man nicht so recht, worum es eigentlich geht, welche Motive die Einzelnen bewegen und wer auf wessen Seite steht. Teils ist das gewollt, teils der chaotischen Handlung geschuldet, die mit mehreren Handlungsebenen und zahlreichen, einander ähnelnden Protagonisten aufwartet. Hinzu kommt ein stetiger Wechsel von ernsthaften Szenen, dynamischen Kämpfen, Kabbeleien und Klamauk. Die Namen (Frau, Labrador …), die für Japaner zweifellos exotisch klingen, sind mitunter etwas gewöhnungsbedürftig, doch kennt man das auch aus anderen Serien, beispielsweise „Meine Liebe“ (das Königreich Kuchen …) oder „Kyo Kara Maoh!“ (Lord Gegenhuber …).

Die Linienführung der Zeichnungen ist fein, es wird stark auf Schwarz-Weiß-Kontraste gesetzt, die Figuren wirken mangahaft, selbst wenn sie nicht superdeformiert abgebildet werden.

Man sollte ein wenig in den Bänden blättern, bevor man sich für oder gegen den Kauf entscheidet. Möchte man der Serie eine Chance geben, empfiehlt es sich, mit Band 1 zu beginnen, da die sprunghafte Handlung einen Quereinstieg nahezu unmöglich macht.