Kamisama Kiss 3 (Comic)

Julietta Suzuki
Kamisama Kiss 3
(Kamisama Hajimemashita, 2008)
Aus dem Japanischen von Yvonne Gerstheimer
Tokyopop, 2012, Taschenbuch, 196 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-84200-482-5

Von Christel Scheja

Nachdem ihr Vater verschwunden ist und Nanami mit einem Berg von Schulden und ohne Bleibe zurückgelassen hat, fand das junge Mädchen Zuflucht in einem alten Schrein. Allerdings hatte das ganze einen Preis. Durch die Annahme des Angebots ist sie zur Göttin dieses Ortes geworden, und der freundliche Fremde – Tomoe – ihr Diener.

Inzwischen hat sich Nanami an ihr neues Leben unter Geistern und anderen Wesen der japanischen Mythologie gewöhnt und verhält sich so, als hätte sie nie ein anderes Dasein geführt. Allerdings stößt sie immer noch auf neue Überraschungen – gerade als es darum geht, ein Fest zu besuchen und dabei keine Fehler zu machen. Zudem scheint Tomoe, nachdem sie ihn gerettet hat, noch eifersüchtiger über ihn zu wachen als vorher. Doch auch das reale Leben fordert Nanami zurück. Sie muss endlich wieder die Schule besuchen, so schwer es ihr auch fällt. Als sie allerdings eines Tages mit einem Biss am Arm zurückkehrt, schlagen bei Tomoe die Alarmglocken an, hat doch dadurch eine Weiße Schlange ihre Ansprüche auf das Mädchen erhoben. Um herauszufinden, wer dahintersteckt und den Schuldigen von seinem Verlangen abzuhalten, beschließt der Götterdiener ebenfalls, seine Schreingöttin in die Schule zu begleiten ... was für nur noch mehr Chaos sorgt.

Ein wenig Magie, ein wenig Abenteuer und vor allem romantische Gefühle. Mit dieser Mischung präsentiert sich auch der dritte Band, in dem sehr viel deutlicher wird, dass Tomoe eine starke Bindung zu seiner Schreingöttin entwickelt hat, auch wenn er dies nicht tun dürfte. Aber die Liebe lässt sich nicht verstecken und noch wenige betrügen – das zeigt sich nicht nur in der Auseinandersetzung mit der Weißen Schlange, die aber viel friedlicher verläuft, als man denken könnte, sondern auch in den Enthüllungen zum Ende der Geschichte hin. Dort erfährt Nanami mehr über die Vergangenheit ihres Beschützers – aber erschüttern oder in heftige Zweifel versetzen kann sie das nicht mehr, denn sie vertraut Tomoe inzwischen ihr Leben an, wenn nicht sogar ihre Gefühle.

Wieder ist diese Geschichte mit vielen liebevollen Details in den Bildern und der Handlung gespickt, auch wenn natürlich die Romantik immer deutlicher in den Vordergrund tritt und für den üblichen Wirbel in der Schule sorgt.

Alles in allem bietet auch der dritte Band von „Kamisama Kiss“ eine muntere Mischung aus kleinen magischen Abenteuern, einem Schuss Mythologie, wie man ihn aus Magical-Girl-Mangas kennt, und vielen romantischen Gefühlen, die vor allem jüngere Leser ansprechen dürften – und all jene, die aus dem Schwärmen noch nicht herausgekommen sind.