Conan 7: Der rote Priester (Comic)

Conan 7
Der rote Priester
(Conan Vol. 5: Rogues in the House)
Autor: Timothy Truman
Zeichnungen: Cary Nord & Tomas Giorello
Übersetzung: Michael Strittmatter
Panini, 2008, Paperback mit Klappenbroschur, 136 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-616-7

Von Irene Salzmann

Die Erzählungen in „Conan“ 7 knüpfen an die von „Conan“ 4 an: Der Priester Surna von Zamora ist durch Conans Verschulden gestorben. Seine Gefolgsleute wollen nun Rache an dem Cimmerier nehmen und auch das lebensverlängernde Elixier, das er gestohlen hat, zurückbekommen. Durch den Verrat von Jiara, Conans Gefährtin, gelingt es ihnen, Nestor, seinen Freund, gefangenzunehmen und zu töten und auch Conan wenig später in den Kerker zu werfen.

Prinz Murilo, der fürchten muss, dass ihn Nabonidus, der rote Priester, beim König anschwärzt, so dass Murilo ob seiner Agitationen der Tod droht, will den Feind töten lassen und befreit zu diesem Zweck Conan aus seiner Haft. Weil er sein Wort gegeben hat, will Conan den Auftrag ausführen, gerät jedoch erneut in eine Falle, genauso wie Murilo. Zu ihrer Überraschung finden sie auch Nabonidus im Verließ, denn ein anderer nahm seinen Platz ein…

Teils durch Unvorsichtigkeit, teils durch Verrat bekommt Conan eine Menge Ärger, und sein Freund Nestor muss dafür gar mit dem Tod bezahlen. Allerdings ergibt sich für den Titelhelden bald ein Ausweg, und er übernimmt nicht bloß einen Auftrag, sondern übt auch Rache an jenen, die ihm den Schlamassel eingebrockt haben. Allein eine nebensächlich scheinende Angelegenheit vermochte er nicht zu regeln, so dass man davon ausgehen darf, dass vielleicht im nächsten Band dieser Punkt aufgegriffen wird.

Diesmal erweist sich Conan einmal mehr als arroganter, furchtloser Barbar, der vor allem durch seine Tapferkeit und Kraft Probleme löst, seltener durch Köpfchen. Das tat Nestor, aber es nutzte ihm leider nicht viel. Jiara hat die Rolle der unabhängigen, eifersüchtigen, geldgierigen Schönen inne, die kaum Skrupel kennt, ihren Gönner seinen Häschern auszuliefern. Zwar lässt sie sich von einem Schönling dazu verführen, aber sie hat auch schon bei anderen Gelegenheiten Treue vermissen lassen, so dass man wenig Mitleid empfindet, als sie ihre Strafe erhält.

Auch ohne Vorkenntnisse findet man sich in dem Paperback zurecht, da sich das Wesentliche der Handlung entnehmen lässt und mehrere Episoden den Eindruck erwecken, einen relativ abgeschlossenen Handlungsstrang innerhalb einer größeren Geschichte lesen zu dürfen. Conan kann tatsächlich einer Gefahr entkommen – niemand zweifelt daran, sonst wäre ja die Serie zu Ende –, doch wurde der Grundstein für das nächste Abenteuer (Nestor?) gelegt. Möchte man der Serie weiterhin folgen, darf man gespannt sein, was sich der oder die Autoren einfallen lassen.

Die Illustrationen von Cary Nord passen stilistisch zu der Sword & Sorcery-Serie und halten das Andenken des Conan-Schöpfers Robert E. Howard hoch. Insgesamt also ein spannender, ansprechend gezeichneter Fantasy-Comic für Genre-Fans!