Magdalena 2: Das eine, wahre Kreuz (Comic)

Ron Marz
Das eine, wahre Kreuz
Magdalena 2
(The Magdalena 7-12: Sisters, Part 1+2, The One, True Cross, Part 1-4, 2011/2012)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration von Keu Cha
Zeichnungen von Keu Cha, Jake Crippen, Bill Farmer u.a.
Panini, 2012, Paperback mit Klappenbroschur, 132 Seiten, 16,95 EUR

Von Irene Salzmann

In zwei in sich abgeschlossenen Storys geht es mehr oder weniger um den Speer des Longinus, der sich im Besitz der gegenwärtigen Magdalena Patience befindet – den sie verliert und den sie zurückbekommen möchte.

In dem Zweiteiler „Schwestern“ will eine andere junge Frau Patience den Titel der Magdalena streitig machen. Sie wurde gut ausgebildet und kann mit dem Speer entkommen, doch Patience gibt nicht so schnell auf. Wieder einmal fragt sie sich, ob es ein Fehler ist, der Kirche zu vertrauen.

In dem Vierteiler „Das eine, wahre Kreuz“ reist Patience zusammen mit Ordensritter Kristof nach Mexiko, um einen Splitter des echten Kreuzes in Empfang zu nehmen und in den Vatikan zu bringen. Sie kommen jedoch zu spät, denn die Reliquie wurde gestohlen, und der Dieb schafft es, Patience obendrein den Speer abzunehmen. Mit der Hilfe von Sara Pezzini kann sie den Mann aufspüren, doch beide Objekte wurden längst nach China gebracht, wo man sie im Rahmen eines erstaunlichen Experiments einzusetzen beabsichtigt: der Erweckung eines Drachens…

Zwei Storys, verfasst von Ron Marz, umgesetzt von verschiedenen Zeichner-Teams – das bedeutet zwar eine gewisse Kontinuität der Handlung, doch auch stilistische Brüche. Keu Chas Illustrationen wirken realistischer, die von Nelson Blake II comichaft. Was besser gefällt, ist Geschmackssache.

Patience, die Magdalena, muss sich zunächst einer Rivalin stellen, anschließend einem raffinierten Dieb und einem Drachen. Obwohl sie – woran niemand gezweifelt hat – erfolgreich ist, hat sie im Vatikan einen schweren Stand und wird gewiss auch weiterhin Ziel von Intrigen sein, weil sie sich nicht manipulieren lässt. Patience will Gott dienen und nicht einer Kirche, die von Männern geführt wird, die bloß nach Macht und persönlichen Vorteilen streben. Nicht einmal ihren „Schwestern“ kann sie vertrauen. Zudem gibt es ein Crossover mit der „Witchblade“, denn Sara revanchiert sich für eine Gefälligkeit und kann obendrein Patience, die zu einer kompromisslosen Kämpferin wurde, die Augen öffnen, da nicht jeder Angreifer zwangsläufig ein Feind sein muss. So endet der Band versöhnlich und gefällig.

„Magdalena“ 2 liest sich unterhaltsam und ist nett gezeichnet, aber der Titel wartete schon mit dramatischeren Storys und ansprechenderen Illustrationen auf. Zwar enttäuschen TopCow-Serien selten, aber auch sie haben ihre Höhen und Tiefen, und dieser Band bewegt sich im Mittelfeld.