David Wellington: Vampirfeuer (Buch)

David Wellington
Vampirfeuer
(Vampire Zero, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Andreas Decker
Titelgestaltung von Guter Punkt, München unter Verwendung von Motiven von Vince Natale über Agentur Luserke (Vampir) und R. T. Wohlstadter/shutterstock (Hintergrund)
Piper, 2009, Taschenbuch, 384 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-492-26721-2

Von Petra Weddehage

Detektive Laura Caxton, wurde zur Vampirjägerin und verlor dabei ihre Lebenspartnerin. Jameson Arkeley, Caxtons Mentor, wurde bei der Jagd nach einem mächtigen Vampir aus den Zeiten des Bürgerkriegs schwerverletzt. Um diesen zu besiegen und Laura zu helfen, ließ er sich in einen Vampir verwandeln. Nur dadurch gelang es ihnen, den mächtigen Gegner zu bezwingen. Arekley bat Laura, ihn zu töten wenn die Zeit gekommen wäre; er müsse noch etwas erledigen und käme dann freiwillig zu ihr zurück, damit sie ihn erlösen könne. Aber er kam nicht. (nachzulesen in „Krieg der Vampire“)

Nun wurde Laura einer Spezialeinheit zugeteilt, die sich auf das Aufspüren und Töten von Vampiren spezialisiert hat. Dabei hofft und fürchtet sie gleichzeitig, Arkeley zu begegnen. Als dieser seine Familie zu sich holen will, um sie ebenfalls in Vampire zu verwandeln, muss Laura handeln.

David Wellington hat die Figur der Laura Caxton aus seinem „Vampir“-Zyklus wieder auf die Vampirjagd geschickt
Die lesbische Detektivin hebt sich wohltuend von anderen Genre-Darstellerinnen ab. Sie schreit nicht nach dem starken Mann an ihrer Seite, sondern versucht selber, aus meist aussichtslos erscheinenden Situationen herauszukommen. Mit Köpfchen, gnadenloser Brutalität ihren Feinden gegenüber, sowie schieres Glück gelingt ihr dies scheinbar immer wieder.
„Buffy“ wirkt gegen sie wie eine gut aufgebrezelte Barbie-Puppe mit Blondinen-Bonus. Ihr ehemaliger Partner und Mentor Jameson Arkeley wurde nun ihr größter Feind. Tatsächlich hat sie es sehr schwer, ihn zur Strecke zu bringen. Immerhin kennt er all ihre Tricks und Strategien, da er ihr Lehrer war.

Das Cover zeigt einen Mann der dem Betrachter den Rücken zuwendet und vor einer Wand aus Feuer steht. Der Trenchcoat lässt die Vermutung zu, dass es sich um Jameson Arkeley handelt.
Die einzelnen Kapitel werden hier mit schwarzen Seiten, auf denen sich weiß gehaltene Zitate befinden, die gut zum Vampir-Genre passen, getrennt. Dies veredelt das Buch ungemein.

Wer „heiße“ Vampirtypen wie den Edward aus „Twilight“ oder Angel aus „Jäger der Finsternis“ erwartet, wird hier herb enttäuscht. Diese Vampire sind wahre Horrorwesen. Wie alle ihrer Art können sie nur überleben, wenn sie Blut trinken. Je älter sie sind, umso hinfälliger werden sie und brauchen immer mehr von dem lebenspendenden Saft.
Nachdem in den letzten Jahren der Schöne, gut bestückte Vampir-Lover immer mehr hervorgehoben wurde, kehrt Wellington zu den Wurzeln des Genres zurück. Dieser Band ist nichts für schwache Nerven, sondern bietet Horror der Extraklasse. Wegen seiner sehr detailreichen Darstellungen ist das Buch nur bedingt für Jugendliche geeignet.
Für alle Leser, die eine Schwäche für gute Horror-Thriller haben, ist dieser Band eine Bereicherung. Man darf auf weitere Bücher dieses Autors gespannt sein.