AiON 2 (Comic)

Yuna Kageaki
AiON 2
(Hekikai no AiON 2, 2009)
Aus dem Japanischen von Alwin und Ilse Schäfer
Carlsen, 2012, Taschenbuch, 162 Seiten, 5,95 EUR, ISBN 978-3-551-79452-9

Von Irene Salzmann

Nachdem die geheimnisvolle Miyazaki Seine die von Würmern befallenen Verwandten des verwaisten Jungen Tatsuya Tsugawa aus dessen Haus vertrieben hat, zieht sie auf seinen Wunsch hin bei ihm ein. Das weckt prompt die Eifersucht von Tatsuyas Sandkastenfreundin Nagisa Yoshiyuki, die sich vor einiger Zeit aus einem banal scheinenden, aber für sie peinlichen Grund von ihm zurückgezogen hat. Natürlich ahnt Tatsuya nicht, dass Nagisa insgeheim in ihn verliebt ist, während ihr gemeinsamer Freund Minato und Miyazaki zusehen müssen, wie die beiden aneinander vorbeireden, ohne helfen zu können.

Die Situation wird komplizierter, als Miyazaki feststellt, dass Nagisa von einem Wurm befallen wurde. Zu Miyazakis großer Verwunderung wehrt sich Nagisa jedoch gegen die Beeinflussung und will nichts Böses tun, was insofern schlecht ist, weil der Wurm erst dann von Aion, der Schlange, mit der Miyzaki verbunden ist, unschädlich gemacht werden kann. Notgedrungen provoziert Miyazaki Nagisa, bis diese den Einflüsterungen erliegt, ausrastet – und die vermeintliche Rivalin tötet…

„AiON“ geht spannend weiter. Damit sich jedoch Miyazakis Jagd auf die Würmer nicht zu schnell durch ähnliche Kämpfe abnutzt, werden auch Alltagsszenen eingefügt: Die Jugendlichen gehen zur Schule und zum Shoppen, Tatsuya versucht, für Miyazaki zu kochen, wenngleich mit sehr mäßigem Erfolg, romantische Gefühle keimen – doch ist noch alles offen, und das Liebeskarussell kann sich einige weitere Male drehen.

Inzwischen weiß man, dass Miyazaki sehr viel älter ist als ihre neuen Freunde und eine Mission zu erfüllen hat. Weshalb jedoch die Würmer aus dem Meer ahnungslose Menschen befallen, dazu oft welche aus Tatsuyas Umfeld, wurde noch nicht verraten. Es scheint, als komme dem Jungen eine größere Bedeutung zu als die des Beschützers von Miyazaki, in der er zunehmend menschlichere Gefühle weckt, obwohl sie auf Abstand zu bleiben versucht. Der Band endet mit einem Cliffhanger, der Nagisa in einer schwierigen Situation und Miyazaki offenkundig tot zurücklässt. Wer jedoch den ersten Band gelesen hat, ahnt, dass nichts so sein muss, wie es auf den ersten Blick hin scheint, und eine Überraschung folgen dürfte. Von daher wartet man voller Ungeduld auf die Fortsetzung.

Die Zeichnungen sind niedlich-düster, wie man sie auch aus „Cheeky Vampire“ kennt. Hatte man an diesem Titel und dem Mix aus Horror, Romance und Humor Spaß, wird man auch gern zu „AiON“ greifen.