Fullmetal Alchemist 16 (Comic)

Hiromu Arakawa
Fullmetal Alchemist 16
(Hagane no Renkinjutsushi, Vol. 16, 2007)
Aus dem Japanischen von Burkhard Höfler
Panini, 2009, Taschenbuch, 184 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-96607-754-6

Von Irene Salzmann

Eigentlich suchen die Brüder Ed und Al Elric nur nach einem Weg, wie sie ihre ursprünglichen Körper zurückbekommen können, die bei einer verbotenen Transmutation erheblich beschädigt wurden, in Als Fall sogar verlorenging. Doch was sie gefunden haben, seit sie Informationen über den Stein der Weisen sammeln, ist eine großangelegte Verschwörung, die das ganze Militär durchdrungen hat und deren Hintermänner offenbar für den grausamen Vernichtungskrieg gegen Ishbar verantwortlich sind.

So mancher, der zu viel wusste, wurde bereits beseitigt. Die Elric-Brüder müssen ebenso vorsichtig sein wie Oberst Roy Mustang und seine Getreuen, denn man droht ihnen mit dem Leben der Menschen, die ihnen nahestehen. Dennoch setzen sie ihre Nachforschungen im Geheimen fort. Während Mustang Kontakt zu einer Gruppe vertrauenswürdiger Veteranen aufnimmt, folgen Ed und Al Skar, um Antworten zu erhalten. Sie ahnen nicht, dass sich noch jemand an die Fersen des Ishbariers geheftet hat, der ihn töten soll.
Statt auf Skar stoßen sie zuerst jedoch auf die große Schwester von Major Armstrong in Fort Briggs, einem der Außenposten im unwirtlichen Norden – und auf mehr als eine unangenehme Überraschung.

Mit jedem Band werden neue Puzzlestücke ausgespielt, die das Bild ergänzen. Hatte man anfangs noch den Eindruck, »Fullmetal Alchemist« wäre ein Steampunk-Manga mit viel Action und Klamauk, so bleiben einem nun die Lacher über die Running Gags meist im Hals stecken, da der Kontext ernst und düster ist, man nichts witzig finden kann an den Machtgelüsten der geheimen Drahtzieher, die ein ganzes Volk nahezu ausgelöscht haben, um einen Stein der Weisen zu erschaffen, und weitere Verbrechen dieser Art planen.
So mancher, der an den Gräueln beteiligt war, tat es für die Forschung oder hatte keine andere Wahl. Viele mussten bereits dafür büßen oder versuchen nun, im Rahmen ihrer Möglichkeiten an anderen Menschen etwas wieder gutzumachen. Obwohl Skar weiß, dass seine Rache auch Personen trifft, die bereuen und selbst Opfer waren, ist er noch weit davon entfernt umzudenken und die wahren Feinde zu erkennen.
Anders die Elric-Brüder und Roy Mustang, die langsam ahnen, was wirklich vor sich geht. Sie wollen zwar dasselbe – diesen Wahnsinn beenden –, beschreiten aber verschiedene Wege, um ihr Ziel zu erreichen. Dabei machen sie auch so manche neue Erfahrung, die ihre Sicht der Dinge verändert. Was auch passiert, sie bleiben menschlich und erinnern sich immer wieder an das, was wichtig ist: das Wohl ihrer Freunde, Unrecht aufzudecken und für das Gute einzutreten, selbst wenn das oft nicht einfach und mit Opfern verbunden ist.

Die sympathischen oder skurrilen Figuren wachsen dem Leser schnell ans Herz. Trotz heiterer Szenen und den mit ihnen einher gehenden unvermeidlichen superdeformierten Abbildungen, verfügt der Manga über erstaunlichen Tiefgang, der ihn aus dem auf pure Unterhaltung ausgerichteten Einerlei etwas heraushebt. Da der Band wieder einmal mit einem Cliffhanger endet, darf man voller Spannung auf die nächste Episode warten.