Lee Roland: Schattenpakt (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Freitag, 24. Februar 2012 22:08

Willkommen in Duivel, Missouri, einer kleinen Stadt im Herzen des Südens. Hier inmitten der heruntergekommenen Mietkasernen lebt Cassandra Archer. Seit ihrem 18. Geburtstag, als ihr die Erdmutter erschien, dient sie der uralten Wesenheit als deren Jägerin. Im Auftrag der Erdmutter und unterstützt von der Hohepriesterin der Naturgöttin geht sie ihrer selbstgewählten Aufgabe nach, Kinder vor dem Bösen zu retten.

Und Letzteres gibt es zuhauf in und um Duivel. In den Barrows, dem vom dämonischen Schatten regierten Elendsviertel der Stadt, hat sich ein Wesen breitgemacht, das in dem bevorstehendem Dunklen Mond einen Angriff plant.

Kurz davor wenden sich zwei Auftraggeber an Cass, die nicht zu ihrem sonstigen Klientel gehört: ein Gangsterboss und ein Cop. Beide vermissen Kinder, die ihnen wichtig sind. Nur Cass vermag diese wiederzufinden. Zusammen mit dem Cop Flynt macht sie sich auf die Suche; die sie, wie befürchtet, in die tiefsten Niederungen der Barrows führt. Gut, dass sie nicht nur den Gangsterboss, sondern auch Hilfe aus den Barrows selbst zur Verfügung hat…

Einmal mehr macht sich eine junge Autorin auf, dem ständig wachsenden Berg an Urban-Fantasy-Romanen ihre eigene Schöpfung hinzuzufügen. Die Ingredienzien sind dabei bekannt und wohl erprobt: Unsere Ich-Erzählerin wurde vom Schicksal oder, wie vorliegend, von einer Göttin mit besonderen Gaben ausgestattet und mit einer versierten Helferin versehen. Ihre gerechte Mission – die Rettung unschuldiger Kinder – macht uns die im wahrsten Sinne des Wortes schlagkräftige Frau nur sympathischer. Eine dunkle Prophezeiung und ein gehöriger Schuss Romantik mit einigen deutlichen aber geschmackvollen Sex-Szenen dürfen auch nicht fehlen. Zum vermeintlichen Bestseller fehlt dann nicht mehr viel; jede Menge Action, Dämonen, Feuerpower und fiese Gegenspieler, fertig ist ein Auftaktroman.

Trotz einiger logischer Brüche im Plot und dem Kommissar Zufall, der ein wenig arg zu oft zu Hilfe eilt, liest sich das Buch durchaus spannend und flüssig auf einen Rutsch durch. Die Einbeziehung der Erdmutter als übernatürliches Element statt der gewohnten aus zwischenzeitlich leidlich ausgelutschten Vampire/Werwesen erweist sich hier als Glücksfall. Auch wenn die Autorin noch Vieles im Dunkel lässt, bewegt sie sich hier auf neuem, eigenem und damit interessantem Terrain. Ansonsten dominieren die sehr bildhaften Kampfbeschreibungen die Seiten. Voller Tempo und Dramatik rast die Handlung zum vorhersehbaren Finale, in dem es dann noch einiges an Dramatik zu überstehen gilt, bis das erwartete Happy End den Roman abschließt.

Als Fazit bleibt, dass der Fan derartiger Reihen hier gut bedient wird, dass mit dem Einfügen der Erdmutter ein relativ neues Element eingeführt wurde, die Autorin aber sonst dem Erfolg versprechendem Konzept treu bleibt.