Alice 19th 7 (Comic)

Yuu Watase
Alice 19th 7
Aus dem Japanischen von Sabine Hänsgen
EMA, 2006, Taschenbuch, 192 Seiten, 5,00 EUR, ISBN 978-3-7704-6279-7

Von Irene Salzmann

Alice, Kyo und ihre Gefährten haben Dalvia gefunden, doch das Böse lässt sich von einem Malamu-Meister verteidigen, der Kyo mit seiner schlimmsten Erinnerung konfrontiert: Nach dem Tod der Mutter trank sein Vater und schlug den Jungen. Schließlich sagte Kyo „Stirb!“ zu ihm, und der Vater verschwand unter mysteriösen Umständen. Wie Mayura, die von Alice zum Verschwinden aufgefordert wurde, fiel der Vater dem Mala anheim.

Kyo muss nach seinen wahren Gefühlen, der Liebe, die er einst für den Vater empfand, suchen, um die Kraft zu finden, die Finsternis in seinem eigenen Innern zu überwinden und den Malamu-Meister zu besiegen. Doch Dalvia ist noch sehr viel mächtiger als seine Helfer und hat Mayura nahezu vollständig absorbiert. Ein Lotis-Master nach dem anderen fällt, denn keiner von ihnen kennt das ‚vergessene Wort‘. Alle Hoffnungen ruhen auf Alice, die jedoch unter Schock steht, weil einer ihrer Freunde von Dalvia getötet wurde. Um Zeit für sie zu gewinnen, stürzt sich Kyo in das Innere des Gegners…

„Alice 19th“ 7 ist der letzte Band der spannenden Fantasy-Serie. Man sollte die vorherigen Tankobons gelesen haben, um zu verstehen, worum es geht, denn die Handlung setzt an exakt der Stelle ein, an der der vorherige Manga endete. Die kurze Zusammenfassung zu Beginn und die Vorstellung von bloß drei Hauptfiguren reichen nicht aus, um die ganzen Zusammenhänge zu erfassen.

Wie zu erwarten war, hält sich die Künstlerin an ihr Muster, jeden von Alice‘ Begleitern mit einem dunklen Kapitel seines Lebens zu konfrontieren, aus dem dieser zwar gestärkt hervorgeht und seinen Gegner erlösen oder vernichten kann, aber um Dalvia, die Quelle des Bösen unschädlich zu machen, ist ein Wort notwendig, das keiner kennt – und wie soll Alice allein es finden? Erst muss sich eine Tragödie ereignen und ihr im wahrsten Sinne des Wortes einen neuen Weg öffnen zu Deus ex Machina.

Daran, dass es ein Happy End geben würde, bestand von Anfang an kein Zweifel, auch wenn einige Freunde im Verlauf des langwierigen Kampfes ihr Leben verloren haben, aber wer Yuu Watases Werke kennt, weiß, dass sie keine Friede-Freude-Eierkuchen-Geschichten erzählt, sondern von ihren Lesern abverlangt, schlimme Szenen und auch den Tod von Sympathieträgern zu verkraften. Obgleich ihre Serien aufgrund ihres gefälligen ‚Shojo-Stils‘ relativ harmlos anmuten, muss man sich auf eine Menge gefasst machen.

Alles in allem ist „Alice 19th“ eine vergleichsweise kurze Serie, und besitzt man bereits „Ayashi no Ceres“, „Fushigi Yuugi“ und „Fushigi Yuugi Genbu Kaiden“, dann ist es nicht zwingend erforderlich, auch diese Reihe in der Sammlung zu haben, da sich die Motive ähneln (der ersehnte Retter schart Helfer um sich, um das Böse bekämpfen zu können, so mancher stirbt, und inmitten des Chaos‘ keimt eine Liebe, die sich immer wieder bewähren muss).

Am besten blättert man ein wenig in den Bänden und entscheidet dann, ob man sich auf diese actionreiche „Alice im Wunderland“-Version, in die Game-Elemente eingebaut wurden, einlassen möchte. Als Yuu-Watase-Fan wird man von dem Titel nicht enttäuscht.