Batman 57 (Comic)

Tony S. Daniel
Batman 57
(Batman 704: Eye of the Beholder, Part One – Hear No Evil + Batman 705: Eye of the Beholder, Part Two – See No Evil, 2011)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Titelillustration und Zeichnungen von Tony S. Daniel
Panini, 2011, Heft, 52 Seiten, 4,95 EUR

Von Irene Salzmann

Seit Batman von den Toten zurück ist, gibt es zwei Batmen, denn auch der erste Robin und spätere Nightwing trägt nun dieses Kostüm. Sie und auch die anderen Mitglieder der ‚Bat-Familie‘ teilen sich die harte Arbeit, in Gotham City das organisierte Verbrechen zu bekämpfen.

Zusammen mit Peacock und I-Ching, die beide mehr wissen, als sie Batman alias Dick Grayson zunächst verraten, versucht dieser, ein mysteriöses Artefakt vor einem machthungrigen Gegenspieler zu beschützen. Sensei nimmt jedoch Peacocks Bruder Luki als Geisel, um ihm das Geheimnis, wo sich das Objekt befindet, zu entreißen. Als wäre das nicht schon schlimm genug, scheint außerdem ein kürzlich bekehrter Verbrecher die Seiten wieder gewechselt zu haben…

Auch wenn auf dem Cover eine neue Story versprochen wird, hat man das Gefühl in eine laufende Handlung einzusteigen. Wer als Neuling hinzustößt, muss sich erst einmal orientieren: Welcher Batman ist welcher? Kleine Details an den Kostümen liefern die Hinweise. Zudem ist Dick Grayson redseliger als Bruce Wayne. Auch ein neuer Robin, Damien Wayne, ist aktiv. Selbst Catwoman hat einen Sidekick namens Catgirl. Nicht zu vergessen, die Phase eines langjährigen Feindes, sich als Detektiv für das Gute einzusetzen, ist offenbar vorüber, und auch er bringt eine junge Begleiterin mit.

Tony S. Daniel setzt auf Mystery, Kung-Fu, geheime Kampftechniken und Equipment. Allerdings vermischt er chinesische und japanische Elemente – ob absichtlich oder weil er nicht zu unterscheiden weiß, ist nicht ersichtlich –, dampft sie der Handlung, die in Gotham/Chinatown spielt, einfach nur auf und geht nicht in die Tiefe. Das gilt gleichfalls für das Geheimnis und die Beziehungen der Charaktere zueinander. Klar scheint bloß, dass Peacock zu Batmans neuem love interest aufgebaut wird. Ob die beiden zusammen kommen, dürfte davon abhängen, wie lang Tony S. Daniel Autor bleibt und ob seine Nachfolger an der Idee festhalten.

Die Zeichnungen sind realistisch, dynamisch und gefallen. Auch die Kolorierung überzeugt.

Gibt man „Batman“ mit Band 57 eine Chance, dann wird man gewiss wenigstens den Folgeband kaufen wollen, um zu erfahren, wie es nach dem Cliffhanger weitergeht und was es mit dem Beobachter und dem Artefakt auf sich hat. Kennt man die ganze Geschichte, dürfte es leichter sein zu beurteilen, ob sich die Lektüre auch in Zukunft lohnt.