Andrea Schacht: Jägermond – Im Reich der Katzenkönigin (Buch)

Andrea Schacht
Jägermond – Im Reich der Katzenkönigin
Penhaligon, 2011, Paperback mit Klappenbroschur, 446 Seiten, 14,99 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Petra Weddehage

Die Katzenkönigin Bastet Merit beschließt, das Menschenreich zu besuchen, um eine ihrer Getreuen, der Menschin Gesa, die letzte Ehre zu erweisen. Gesas Enkelin Feli, die am Sterbebett ihrer Großmutter sitzt, staunt nicht schlecht, als eine feine Dame bei ihrer Großmutter auftaucht und sich von ihr verabschiedet. Kurz darauf stirbt Felis Oma. Zuvor schenkt die alte Frau Feli einen Ohrring mit dem Auftrag, ihn zu behüten und ihr zu Ehren zu tragen. Feli ist außer sich vor Trauer. An demselben Abend des geheimnisvollen Besuches treibt sich Felis Nachbar Finn mit drei anderen Jungen im Wald beim Dolmen herum. Dort besaufen sie sich und beschmieren die uralte Stätte mit Farbspray. Als die Jungen eine kleine schwarze Katze quälen und töten wollen, geht Finn mutig dazwischen. Er rettet der kleinen Katze das Leben, wird aber selber übel verdroschen und zu allem Überfluss noch vom Jäger erwischt.

Die kleine Katze, die er rettete, war niemand anderes als die Katzenkönigin persönlich. Bei dem Gerangel verlor sie ihr Ankh. Dieses ungewöhnliche Artefakt sieht aus wie ein schönes Schmuckstück. Nur mit Hilfe seiner Macht kann Bastet Merit wieder in das Reich der Katzen zurückkehren. Wegen ihres Ausbleibens will der arrogante und sehr ehrgeizige Kater Nefer mit der Hilfe dreier verspielter Kater seine Königin retten. Prompt machen ihm seine Begleiter einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Sie stehlen seinen Ohrring und geben diesen an Finn, mit dem sie sich angefreundet haben, weiter.

Nun ist das Chaos kaum noch zu überbieten. Finn findet sich in der Welt der Katzen wieder und hat sich in einen Kater verwandelt. Nefer sucht noch immer die Königin und landet bei Feli, der er sich mit Hilfe des Ohrrings ihrer Großmutter mitteilt. Bastet Merit wiederum versucht, den Förster nach ihrem Willen zu formen, dabei bemerkt sie, das dieser schon einmal in Trefélin, der Welt der Katzen, gewesen sein muss. So haben alle Beteiligten allerhand zu tun, um den Weg in ihre eigene Welt zurück zu finden, und erleben aufregende Abenteuer.

Andrea Schacht ist ein überzeugender und unglaublich märchenhafter Schachzug in der Welt der Fantasy-Schreiber gelungen. Von ihrer Story werden sich nicht nur Katzenliebhaber angesprochen fühlen sondern auch die Genre-Fans. Alle Charaktere werden lebensnah und sehr einfühlsam beschrieben. Wie sich die Story um die Hauptprotagonisten Feli, Finn, Nefer und Bastet Merit entwickelt, wird man mit Spannung verfolgen. Die Autorin verbindet dabei gelungen die Kultur um die Götter des Alten Ägyptens mit denen einer phantastischen Katzenwelt. Nach der letzten Seite bleibt nur zu hoffen, dass eine Fortsetzung geplant ist.

Das Cover wurde mit einer riesigen blauen Katzenmaske versehen, die einen Vertreter der Gattung Felidae trägt. Goldene Verzierungen und ein goldener Ohrring vervollständigen den Katzenkopf. Der Hintergrund ist in Gelb, der Titel in Goldtönen gehalten. Das untere Drittel zeigt den Dolmen im Grauen Wald, den die Katzen dazu nutzen, in die Menschenwelt zu gelangen.

Der Roman richtet sich zwar eindeutig an Jugendliche ab 12 Jahre, kann aber auch von einem erwachsenen Publikum gelesen werde.