DC Premium 74: Green Lantern: Der Anfang (Comic)

Geoff Johns, Peter J. Tomasi, Mark Guggenheim, Michael Green u.a.
DC Premium 74
Green Lantern: Der Anfang
(Green Lantern Movie Prequel: Sinestro, Kilowog, Abin Sur, Tomar-Re, Hal Jordan, 2011, Green Lantern Secret Files & Origins 2005)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Zeichner Carlos Ferreira, Cliff Richards, Patrick Greason, Tony Shasteen u.a.
Panini, 2011, 124 Seiten, 16,95 EUR

Von Christel Scheja

Ein Film bietet meist nur den Raum, einen Ausschnitt aus der Lebensgeschichte der Hauptfiguren zu erzählen. Und je nachdem, wie voll gestopft der Streifen ist, bleibt auch die Vergangenheit der Helden im Dunklen. Das ist auch bei „Green Lantern“ so, wo im Prinzip nur der Werdegang von Hal Jordan zur Green Lantern erzählt wird. Über alle anderen Figuren erfährt man wenig mehr als den Namen.

Aber wer steckt wirklich hinter Sinestro, der vom väterlichen Mentor des Helden schnell zu dessen Feind wird? Was hat ihn zu dem Mann gemacht, der er heute ist? Warum hat Abin Sur zugelassen, dass ein Mensch zu einer Green Lantern wird? Diese und andere Fragen beantworten die Geschichten dieses Bandes. Die meisten davon sind im Vorfeld des Films entstanden. Wer sind Kilowog und Tomar-Re, die Green Lanterns, die sich auf Oa um die Ausbildung von Hal Jordan kümmern und ihm später zur Seite stehen? Welche Abenteuer haben sie bereits erlebt, und welchen Gefahren mussten sie sich stellen? Auch Abin Sur bekommt mehr als nur ein paar Worte zugebilligt. Man erfährt, warum dieser Green Lantern überhaupt erst zu einer Legende wurde, und was ihn auszeichnet. Eine junge, tapfere Soldatin, die ihr Leben für ihn riskiert, sagt ihm zwanzig Jahre vor der schicksalhaften Begegnung mit Hal Jordan, dass die Menschen vielleicht doch schon ein wenig weiter entwickelt sind, als erwartet und durchaus Eigenschaften besitzen, die auch für die Green Lantern interessant sind. Hal Jordan sind gleich zwei Bände gewidmet. Immerhin decken sich die beiden Geschichten nicht mit seinem „Secret Origin“ sondern erzählen zusätzliche Episoden aus seinem Leben, die ihn geprägt und geformt haben. Sinestro bekommt nicht direkt ein eigenes Heft, kümmert sich aber um die psychische Analyse des jungen Helden, ehe er in der Smaragdstadt zur Ausbildung zugelassen wird.

Alles in allem sind die Erzählungen sehr auf den Film ausgerichtet und lassen frühere Beziehungen außer Acht. Man merkt, dass die Geschichten den Film ergänzen sollen, denn es wird nicht viel erklärt und die eine oder andere Episode endet sogar offen. Leider ist auch der Informationsgehalt eher gering. Mit Ausnahme von Abin Sur und Hal Jordan erfährt man eigentlich nicht wirklich etwas über die Helden und Schurken des Kinofilms. Stattdessen konzentrieren sich die beiden ersten Episoden mehr auf die Kämpfe, die die Helden durchzustehen haben und ihre ganz besonderen Fähigkeiten. Das mag dem actionverwöhnten Superheldenfan gefallen, vermutlich aber nicht dem, der sich mehr Hintergrund über die Personen erhofft hat. Denn diese Informationen sind nur sehr rar gesät und bleiben am Anfang ganz aus.

Zeichnungen und Farben sind hingegen überdurchschnittlich gut. Man kann die Figuren ausgezeichnet erkennen und die Kolorierung verstärkt die gewünschte Atmosphäre

Dennoch bleibt festzustellen, dass sich „Der Anfang“ von Green Lantern tatsächlich vor allem an die Kinogänger richtet – als Einstieg in diesen Teil des Superheldenuniversums ist der Band nur dann interessant, wenn man sich auch „Green Lantern: Secret Origin“ gönnt, da man sonst nicht allzuviel versteht.