Coco Zamis 27: Freaktown, Catalina Corvo & Michael M. Thurner (Buch)

Coco Zamis 27
Freaktown
Catalina Corvo & Michael M. Thurner
Titelillustration von Sandoval
Zaubermond, 2011, Hardcover, 255 Seiten, 14,95 EUR

Von Carsten Kuhr

Auf dem Weg ins centro terrae ist Coco Zamis im interludium terrae gestrandet. Hier bietet sich ihr die Umgebung wie ein Alptraum dar. Ein Moloch von urbaner Hochhausstadt wird nicht etwa von den Dämonen oder den Menschen beherrscht, die Freaks sorgen mit ihren Ausstrahlungen dafür, dass sie die Herren der Hochhäuser sind. Dabei tobt nicht nur ein Krieg der Freaks gegen die Dämonen, auch untereinander greifen sich die Clans der Downs und Uptowns an.

Die Spur zu Nocturno, dem Einzigen, der ihr nicht nur helfen kann, wieder in ihre Welt zu kommen, sondern auch ihren in einen Freak verwandelten Vater von seinem Leiden erlösen kann droht zu erkalten. Doch noch ist sie nicht ganz allein. Nicht nur ihr Bruder Georg eilt ihr zu Hilfe, auch ihre Vampirfreundin Rebecca lässt ihren Astralleib in die Dimension versetzen. Hier aber warten bereits der Zeitenherrscher Septimus Späth und auch Lethum, der ewige Widersacher Nocturnos, auf sie…

Mit vorliegendem Band wird der Kurz-Zyklus um den Ausflug ins centro terrae abgeschlossen. Nach dem Aufsehen erregenden Ereignissen um die Oppositionsdämonen hatten es Ideenlieferant Uwe Voehl und die Autoren nicht einfach, die Erwartungen der Leser zu erfüllen. Zu dominant waren die Erinnerungen an die vorhergehenden Romane. Dennoch ist es gelungen, insbesondere in den Texten, in denen Georg im Mittelpunkt steht, mich an die Seiten zu fesseln. Die Ausflüge in die Vergangenheit von Cocos Bruder gehörten zu den absoluten Highlights. Der Handlungsstrang um die Auseinandersetzung Nocturnos mit seinem ewigen Widersacher Letum konnte mich nicht ganz so fesseln. Zwar warteten auch hier immer wieder faszinierende Ausflüge und Grusel-Feeling pur in einzelnen Szenen auf den Leser, doch einen deutlichen roten Faden habe ich ein wenig vermisst. Immer wieder gab es Ortswechsel, wurde unsere allerliebste Hexe von den Ereignissen getrieben, schien hilflos und orientierungslos den Geschehnissen ausgeliefert.

Nun, zum Schluss ist sie, wie auch ihr Bruder, wieder nach Wien zurückgekehrt, nun müssen die Zamis sich der Angriffe der neidischen Dämonensippen erwehren, die sie aus ihrer Heimatstadt vertreiben wollen. In den nächsten Bänden wird wohl erneut Cocos Mutter eine wichtige Rolle einnehmen, so dass für Spannung und Faszination sicher gesorgt ist.