Star Wars Sonderband 63 (Comic)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Sonntag, 04. September 2011 14:19

Tausend Jahre vor „Eine dunkle Bedrohung“ haben die alte Republik im Allgemeinen und die Jedi im Besonderen mit einer gefährlichen aber nicht unvertrauten Bedrohung zu kämpfen: Sith-Lords. Schon seit vielen Jahrhunderten führen die Gruppen gegeneinander Krieg. Sternensysteme fallen mal in die Hand der einen, dann wieder in die der anderen Partei, und die Leidtragenden sind immer die Bewohner der Welten.

Inzwischen ist die Republik aber so geschwächt, dass sie sich immer weiter zurückziehen und Welten aufgeben muss, die dann umso leichter in die Hand der Sith fallen. Doch es gibt immer wieder Jedi-Ritter, die sich dazu entschieden haben, für die einfachen Menschen und anderen Völker zu kämpfen. So auch der charismatische Jedi-Ritter Vannar Treece, der weit hinter den Linien andere Kämpfer um sich sammelt. Auf der Minenwelt Chelloa tun sie alles, um die Bewohner zu beschützen, denn der Streit zwischen den verfeindeten Sith-Brüdern Lord Odion und Lord Damian droht nun auch auf diese Welt überzugreifen und ihr schweren Schaden zuzufügen.

Unter ihnen ist auch die achtzehnjährige Kerra Holt. Noch glaubt, sie gegen Überraschungen gefeit zu sein, doch schneller als sie denkt, wird sie eines Besseren belehrt. Denn als der erste Schlag der Sith-Lords erfolgt, kommen alle anderen Jedi ums Leben. Nun steht sie alleine da – inmitten der hilflosen Bevölkerung und zwischen den beiden Sith, die mit Vergnügen alles daran setzen, Chelloa in ihr nächstes Schlachtfeld zu verwandeln. Nun ist es allein an ihr, die beiden entweder zu besiegen oder aber einen Weg zu finden, dass möglichst viele Einheimische überleben. Und das ist für eine junge Frau, die gerade erst die höheren Weihen erhalten hat, nicht gerade einfach...

Kerra Holt ist nicht die erste junge Heldin, die am Anfang der Geschichte alles verliert und auf sich alleine gestellt ist. Aber anders als Zayne Carrick in „Knights of the Old Republic“ muss sie nicht vor ihresgleichen flüchten, sondern die Aufgaben weiterführen, die die anderen Jedi sich und ihr auferlegt hatten. Sie flieht also nicht, sondern versucht zu kämpfen und Mitstreiter zu finden. Das ist sehr actionreich umgesetzt, man merkt aber auch, dass die Geschichte nicht allz sehr in die Tiefe geht, weil man wohl auch ein jugendlicheres Publikum ansprechen will. Die Figur der Kerra Holt bleibt sehr oberflächlich, man erfährt nur wenig über ihre Vergangenheit und ihren Charakter – nur das, was für die Ereignisse notwendig ist.

Die Sith bleiben besonders eindimensional – der eingebildete und von sich überzeugte Popanz auf der einen, der grausame Kriegslord auf der anderen Seite. So schwappt die Geschichte munter von einer Kampfszene und Schlacht zur anderen und findet einen Abschluss, ohne dass man weiß, wie es mit Kerra nun weitergehen wird, ob die Saga noch einen höheren Zweck erfüllt.

Es bleibt daher abzuwarten, wie sich die Geschichte weiterentwickelt, und auch ob die Heldin und ihre Gegenspieler noch einmal mehr Profil bekommen. Wer aber Action-Comics mag, wird eine ansprechende Handlung und schön gezeichnete Kampfszenen finden. Auch sind die Zeichnungen im Innenteil weitaus realistischer als auf dem Cover.

Wer die Computerspiele zu „Star Wars“ mag und ohnehin mehr die spannenden Abenteuer favorisiert, der kann beruhigt in „Knight Errant“ hineinlesen, denn sie bietet genau das, was man vielleicht sucht.