True Blood 1 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 16. Juli 2011 14:57

Alan Ball/Kate Barnow/Elisabeth Finch
True Blood 1
(True Blood 1-6, 2010)
Story: Alan Ball, Kate Barnow, Elisabeth Finch
Script: Mariah Huehner & David Tischman
Titelillustration von David Messina
Zeichnungen von David Messina, Claudia Balboni & Gaetano Carlucci u. a.
Aus dem Amerikanischen von Joachim Körber
Panini, 2011, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-067-7
Von Petra Weddehage
Der äußere Schein trügt in der ruhigen Kleinstadt Bon Temps in Lousiana. Die Vampire haben sich zu erkennen gegeben und fordern die gleichen Rechte für sich, wie die Menschen sie haben. Doch nicht alle halten sich an die Spielregeln. Und wenn schon Vampire existieren, was für Geschöpfe lauern noch in den Schatten und weigern sich weiterhin, ihre Existenz preiszugeben?
In der Bar Merlotte´s, in der Sookie mit ihren Freunden arbeitet, gibt sich ein grausiges Wesen zu erkennen. Diese Kreatur hat Tentakel und ernährt sich von der Scham der Menschen. Es droht Sookie, Bill, Eric und anderen Besuchern der Bar mit einem schrecklichen Tod. Die Betroffenen können sich nur dann retten, wenn sie ihre Geheimnisse enthüllen: persönliche, ja, schmerzhafte Erinnerungen, die man keiner Menschenseele erzählen würde, weil sie zu furchtbar scheinen, um vergeben zu werden. Während einer nach dem anderen gezwungen wird, intimste Details zu verraten, wird klar, dass Lügner sofort und gnadenlos mit dem Tod bestraft werden. Heimlich entwickeln Sookie und ihre Leidensgenossen einen Plan, um sich aus dieser Falle zu befreien. Doch auch ihr Gegner spielt nicht mit offenen Karten.
Wer die Bücher von Charlaine Harris kennt und sich auch die TV-Serie „True Blood“ angesehen hat, wird diese Comic-Adaption lieben. Ungekünstelt erzählen die einzelnen Protagonisten schreckliche Ereignisse aus ihrem Leben. Dabei wird schnell deutlich, dass die Storys hervorragend dazu geeignet sind die einzelnen Figuren dem Leser noch sympathischer zu machen. Wer das Seelenleben eines anderen so intensiv miterlebt, schließt diesen zwangsläufig in sein Herz und vergisst ihn nicht so leicht. Dabei zeigt sich auch, dass Bill und Sookie mit Lavayette, Eric, Tara und Jason ein gutes Team bilden, auf jeden Fall wenn es darum geht, gefährliche Abenteuer lebend zu überstehen.
Die Bilder sind in qualitativ hochwertiger Feinarbeit abgeliefert worden. Die großflächigen Panels ergänzen sich dabei hervorragend mit den kleineren Panels, und ein flüssiger Erzählstil in Wort und Bild lässt den Leser in eine Welt eintauchen, wie sie grausamer und gefährlicher nicht sein kann. Inmitten dieses Chaos‘ stehen Kämpfer, die sich nicht unterkriegen lassen und allem, was ihnen den Garaus machen will, die Stirn bieten. Die einzelnen Darsteller ähneln den Schauspielern aus der Serie doch sehr. Somit ist ein hoher Wiedererkennungswert gegeben, und der Zuschauer kann sich mit den Protagonisten noch besser arrangieren.
Die Story um Sookie Stackhouse und ihren Freunden ist eine Comic-Adaption nach den Romanen der Autorin Charlaine Harris. Ihre Bücher wurden auf Anhieb ein Riesenhit in Amerika und schwappten kurze Zeit später nach Europa über. Auf fiesen Bänden basiert die erfolgreiche TV-Serie „True Blood“, die im Moment in Deutschland im Spätprogramm auf RTL II zu sehen ist. Dabei hält sich die Serie erfreulicherweise fast an die Vorlage, in der Sex-Szenen sehr plastisch beschrieben werden. Aber dies ist gewollt, um ein breites Publikum ab 18 Jahre anzusprechen. Sex, Lügen, Gewalt und die Liebe zu einem Vampir zeigen, dass Vampir-Geschichten, wenn sie erst einmal entstaubt sind, auch locker, amüsant und mit tiefschwarzem Humor erzählt werden können. Dabei gibt es genug Geheimnisse um die Hauptprotagonistin herum, die für einen scheinbar nicht enden wollenden Quell an interessanten Motiven sorgt.
Alle Fans von Sookie Stackhouse werden eine vergnügte Lesezeit mit dem vorliegenden Comic erleben. Für Sex, Crime, spektakuläre Kampfszenen und was man sonst noch erwartet, wurde gesorgt.