Nautilus 88 (Magazin)

Nautilus 88
Juli 2011
Abenteuer Medien Verlag, 2011, Heft, 52 Seiten, 4,50 EUR

Von Christel Scheja

Der letzte „Harry Potter“-Film wirft seine Schatten voraus. Das ist Grund genug für die Autoren der „Nautilus“, ein ganz besonderes Thema zu wählen: „Warum teilen viele Helden das Schicksal, Waisen zu sein?“ Zwei Artikel gehen der Frage nach – der eine von einem eher populärwissenschaftlichen Standpunkt, der andere sehr literarisch – aber beide kommen letztendlich zu fast dem gleichen Schluss: der Verlust eines Elternteils zwingt sie viel früher dazu, schnell erwachsen zu werden oder vermisste Geborgenheit an einem anderen Ort zu suchen.

Etwas anderer Science Fiction widmet sich das zweite Schwerpunktthema. Mit „Justifiers“ versucht Markus Heitz, das sanft entschlafene Genre der Space Opera wieder zu erwecken. Daher werden seine Welt und diejenigen, die daran mitschreiben, ausführlich vorgestellt.

Finnische Filmemacher wagen sich an „Iron Sky“, das von der Prämisse ausgeht, dass einige Nazis das Ende des Dritten Reiches überlebt und sich auf der anderen Seite des Mondes angesiedelt haben.

Ansonsten gibt es sehr viele Interviews, teilweise auch zu Filmen, die bereits vor einigen Monaten auf DVD erschienen sind, neben der Vorstellung aktueller Blockbuster und Romane oder Adventure-Games.

Alles in allem erwartet den geneigten Leser wieder eine „Nautilus“, in dem die Interviews und konkreten Vorstellungen von Werken dominieren. Die beiden einzigen Artikel, die sich nicht nur einzelnen Büchern oder Filmen widmen, sind diesmal sehr kurz und überraschenderweise auch nicht so informativ wie sonst. „Waisen als Hauptfiguren in der Literatur“ listet überwiegend nur bekannte Beispiele auf, gibt aber wie auch der nachfolgende, eher literarisch und wissenschaftliche Artikel, der das ganze von der Mythologie, Historie und Philosophie keine wirkliche Antwort auf die Frage, warum Waisenkinder als Helden so beliebt sind und warum – zumindest gibt es keine Aotwort, die man sich als erfahrener Leser nicht schon längst denken kann. Viel interessanter, weil facettenreicher ist die Vorstellung etwas „anderer“ Science Fiction aus deutschen und europäischen Landen. Hier bedauert man fast schon, dass einige Vorstellungen so kurz sind.

Insgesamt bietet die „Nautilus“ diesmal aber wieder eine sehr abwechslungsreiche Mischung, die sich nicht all zu sehr auf zwei Schwerpunkte festlegt, sondern interessante Details zu sehr unterschiedlichen Filmen, Büchern und anderen Medien bietet. Es lohnt sich diesmal vor allem einen Blick in die Ausgabe zu werfen, wenn man sich nicht auf ein Thema oder Genre festgelegt hat.