X-Men Sonderband: Pixie schlägt zurück (Comic)

Kathryn Immonen
Pixie schlägt zurück
X-Men Sonderband
(X-Men: Pixie Strikes Back 1-4, 2010)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Greg Land
Zeichnungen von Sara Pichelli, Christina Strain
Panini, 2011, Paperback, 100 Seiten, 12,95 EUR

Von Irene Salzmann

Durch das Wirken der Scarlett Witch haben viele Mutanten ihre Fähigkeiten verloren. Die X-Men sind jetzt nicht mehr das, was sie einmal waren. Etliche neue und vor allem junge Helden sind an die Stelle jener getreten, die nun ein normales Leben führen oder umgekommen sind. Zu dieser neuen Generation Mutanten gehören Pixie, die Titelheldin der vorliegenden Mini-Serie, X-23, Armor, Mercury, Blindfold und andere.

Bislang ist wenig bekannt über Pixie, das Kind einer Elfe und eines angeblich menschlichen Vaters. Dank farbenprächtiger Flügel kann sie fliegen und durch ihren Pixie-Staub Halluzinationen erzeugen. Seit ihrer Auseinandersetzung mit Magik verfügt sie außerdem über magische Kräfte, die sie zum Teleportieren und dem Manifestieren eines Seelendolchs einsetzt.

Eigentlich wollten sich Pixie und die anderen Mädchen des Teams einfach nur ein wenig amüsieren, doch stattdessen landen sie in einer geschickt angelegten Falle. Der Dämon Saturnine will Pixies Gaben für seine Zwecke missbrauchen. Während sie nach und nach begreift, in einer Illusion gefangen zu sein, taucht Pixies mysteriöse Mutter bei den X-Men auf und enthüllt Erstaunliches über den Vater der jungen Mutantin …

Das Cover von Greg Land macht neugierig auf die vierteilige Comic-Serie, doch geht man mit zu hohen Erwartungen an diese heran, stellt sich schon nach wenigen Seiten die Enttäuschung ein. Statt einer Story und Illustrationen in gewohnter „X-Men“-Qualität findet man hier ein leider nur durchschnittliches, konfus wirkendes Abenteuer, das in erster Linie an jüngere Leser beziehungsweise Leserinnen adressiert und nicht einmal besonders hübsch gezeichnet ist.

Kathryn Immonen („Patsy Walker: Hellcat“, „Wolverine and Jubilee“), Ehefrau des Zeichners Stuart Immonen („Ultimate Spider-Man“, „The New Avengers“), schließt zwar eine Lücke in Pixies Lebenslauf, aber so richtig spannend und überzeugend liest sich die Geschichte nicht. Dafür wird unter den jungen Mädchen zu viel herum gezickt, auf Nebensächlichkeiten herumgeritten, die Handlung kommt nicht recht in Schwung, und die Protagonisten lassen die Faszination, die sonst von ihnen ausgeht, vermissen.

Die Zeichnungen von Sara Pichelli können nichts mehr retten, denn sie sind schon sehr gewöhnungsbedürftig, dabei nicht einmal so ‚manga-mäßig‘, wie das Nachwort behauptet, sondern eher cartoonhaft. Ob das wirklich bei der Zielgruppe ankommt, die gewiss auch den einen oder anderen Blick in die weiteren „X-Men“-Reihen wirft, sei dahingestellt.

Eingefleischte Sammler werden sich das Paperback gewiss nicht entgehen lassen, doch ist man etwas wählerischer und pickt sich die Rosinen aus dem Comic-Angebot, dann kann man auf „Pixie schlägt zurück“ durchaus verzichten.