Jack of Fables 6: Das große Buch vom Krieg (Comic)

Bill Willingham & Matthew Sturges
Jack of Fables 6
Das große Buch vom Krieg
(Jack of Fables: # 28-32, 2009/2010)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration von Brian Bolland
Zeichnungen von Tony Akins, Russ Brown, Jose Marzan jr & Dan Green
Panini, 2011, Paperback mit Klappenbroschur, 132 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-178-0

Von Christel Scheja

Wer hätte gedacht, dass Jack Horner alias „Jack of All Trades“ mit seinen erklärtne Feinden aus den Reihen der Literals zusammenarbeiten und sogar in den Krieg ziehen muss? Denn zurückgekehrt an den Ort, an den man ihn einst eingekerkert hat, gilt es, den Kampf gegen den geheimnisvollen „Bookburner” aufzunehmen?

Jack fragt sich schon eine ganze Weile, was an der scheinbaren Seniorenresidenz so wichtig ist, dass man Krieg um sie führen muss. Noch gibt ihm Mr. Revise keine Antwort darauf, aber Gary, der auch als „Pathetic Fallacy” bekannt ist, ergreift die Initiative. Der kleine schüchterne Mann erweist sich als mächtiger als der strenge Mr. Revise und ernennt Jack kurzerhand zum General, als sich die Lage zuspitzt, schließt sich doch der Belagerungsring um die ehemalige Seniorenresidenz. So ist der Maulheld gezwungen, auch um Kriegshelden zu werden. Das tut Jack mit der ihm eigenen Drestigkeit. Natürlich genießt er den damit verbundenen Rang und die Privilegien, ohne selbst in die Schlacht zu ziehen.

Bluten und Sterben müssen andere. Das tun sie freiwillig, denn sie spüren,dass es wichtig ist, Widerstand zu leisten. Denn schließlich gibt Mr. Revise dem Drängen nach und zeigt Jack, hinter was „Bookburner” wirklich her ist, auch wenn der selbsternannte „Sechs-Sterne-General” nicht wirklich begreift, welche Tragweite das Ganze haben kann, selbst als er direkt darauf hingewiesen wird.

Derweil kehrt auch Priscilla Paige mit einer Nachricht zurück, die darauf hindeutet, dass der Krieg nur der Anfang eines viel schlimmeren Unheils ist. Denn Kevin Thorne gelangt wieder in den Besitz der magischen Feder, mit der er die Fiktion komplett umschreiben könnte.

Nach dem Geplänkel des letzten Bandes bekommt die Geschichte durch die sechste Graphic Novel einen deutlichen Schub. Denn auch wenn die Handlung um den Krieg eher dazu dient, sich über Heldenverehrung und Pathos lustig zu machen, werden doch immer wieder wichtige Informationen eingestreut, die auf den tatsächlichen Hintergrund des Ganzen hindeuten und ebenfalls auf ein Crossover mit der Hauptserie „Fables” hinarbeiten.

Es gibt tatsächlich jede Menge Enthüllungen, manche sehnsüchtig erwartet, andere überraschend und einige sogar schockierend. Doch wieder einmal ist es Jack, der sich am wenigsten davon beeindrucken ist, dass auch seine Herkunft eine ganz andere ist als er dachte. Die Serie gibt einen Vorgeschmack auf den Feind, mit dem sich die Fables bald wirklich herumschlagen müssen. Bis es so weit ist, kann man sich aber erst einmal über Jack amüsieren, der in diesem Band besonders schwer von Begriff zu sein scheint. Natürlich sind auch andere liebgewonnene Figuren wieder mit dabei, auch wenn sie nur wenige Auftritte haben, so wie Raven, Jacks Indianerfreund oder Babe, der blaue Ochse.

Alles in allem wartet „Das große Buch vom Krieg”, der sechste Band von „Jack of Fables”, mit dem üblichen schrägen Humor, einigen Überraschungen und unerwarteten familiären Verwicklungen auf, die ebenso wichtige wie spannende Entwicklungen für die Serie in Gang bringen.