Sternenfaust 165: Tachyonen-Exil, Simon Borner (Buch)

Sternenfaust 165
Tachyonen-Exil
Simon Borner
Cover: Arndt Drechsler
Bastei, 2011, Heft, 68 Seiten, 1,75 EUR

Von Olaf Menke

Als Dana Frost das „Auge des Universums” erreichte, wurde dort ihre Krankheit beseitigt, indem ihr Körper verjüngt wurde. Als sie wieder zurückkam, hatte ihr Arzt gemeint, dass ihr Körper nun unsterblich sei und nicht mehr altern würde. Ganz sicher war er sich dabei allerdings nicht.

500 Jahre dauert es noch, dann wird ein Schwarzes Loch das Gandaron-System mitsamt seinem Planeten Gandaron V zerstören, auf dem es intelligentes Leben gibt. Um festzustellen, ob die auf diesem Planeten lebende Gesellschaft von Sauroiden eventuell auf einen anderen Planeten evakuiert werden kann, hat sich ein Wissenschaftlerehepaar dorthin begeben. Nach ersten positiven Meldungen brach die Kommunikation jedoch ab, und nun soll die STERNENFAUST nachschauen, wie die Situation im System aussieht. Der Planet Gandaron V ist von einer dicken Wolkenschicht umgeben, die Daten sind spärlich, und um die Wissenschaftler zu suchen wird eine Shuttle-Mission losgeschickt. Mit an Bord sind Dana Frost, der Marine Mitch Shaw und weitere Teammitglieder. Nach Durchbruch der oberen Atmosphäre stellt sich heraus, dass es auf dem Planeten ein merkwürdiges Quantenphänomen gibt, wodurch die Zeit auf dem Planeten rast: Während außerhalb des Planeten zwei Tage vergehen, vergehen auf dem Planeten Jahrzehnte. Der Shuttle havariert mit dem Shuttle, kann aber noch einen Notruf absetzen. Allerdings ist ungewiss, wann Hilfe eintrifft. Schon bald werden sie von den Sauroiden angegriffen und müssen flüchten. Mitch Shaw wird dabei von einer Sauroiden-Familie aufgenommen und gesundgepflegt. Die Zeit vergeht und er ist immer überzeugter davon, dass Dana Frost und der Rest der Shuttlecrew tot ist.

Jahre später trifft er wieder auf Dana Frost – sie ist die taktische Beraterin eines bösen Kriegsherrn geworden. Zusammen versuchen sie aus dem Hintergrund heraus, die Lebensweise der Sauroiden zum Besseren zu verändern, was im Laufe der Zeit auch funktioniert. Schließlich landet ein weiterer Shuttle und kann nur noch Dana Frost retten. Mitch ist inzwischen 120 Jahre alt und möchte auf dem Planeten bei seiner Wahl-Familie bleiben. Dana Frost jedoch ist nicht einen Tag gealtert – die Vermutung, sie wäre unsterblich hat sich somit offenbar bestätigt...

Simon Borner legt hier eine schöne Story vor, es wird eine interessante Sauroiden-Gesellschaft mit Kriegsherrn und mildtätigen Bauern vorgestellt. Das Sujet eines Planeten, auf dem die Zeit schneller vergeht als außerhalb, ist zwar nicht neu, wird hier aber mit dem Aspekt von Dana Frosts’ Unsterblichkeit interessant verbunden. Ein toller Roman, wer mehr möchte, kann sich dazu den derzeitigen „Professor Zamorra”-Roman besorgen, er stammt vom selben Autor.