Nautilus 87 (Magazin)

Nautilus 87
Juni 2011
Abenteuer Medien Verlag, 2011, Heft, 52 Seiten, 4,50 EUR

Von Christel Scheja

Der Superhelden-Sommer geht in die zweite Runde. Diesmal stehen die X-Men bereit, wenn auch diesmal in der Vergangenheit. Der neue Film der Reihe erzählt, wie alles begann, Charles Xavier die Schule für begabte Jugendliche gründete und sich mit Erik Lensherr entzweite. Allerdings gibt es dazu nur direkte Filmberichte und Interviews, keine weiterführenden Artikel.

Dafür werden weitere phantastische Filme der nächsten Wochen unter die Lupe genommen. Da auch Jack Sparrow wieder Segel gesetzt hat, liegt auch der zweite Schwerpunkt fest – Piraten in Film, Fernsehen, Buch und Geschichte treiben ebenfalls ihr Unwesen auf den Seiten der „Nautilus“. Es gibt Interviews und Berichte zu konkreten Werken, eine nicht unbedingt vollständige und sehr subjektive Zusammenstellung von Piraten der populären Kultur und nicht zuletzt ein Bericht über die weniger beachteten Piratinnen, die teilweise selbst Schiffe führten.

Ein drittes Thema enthüllt sich erst auf den hinteren Seiten des aktuellen Heftes. Noch einmal macht man sich Gedanken über Vampire und Zombies, wie auch deren Subkulturen, die sowohl in der Realität als auch in der Fiktion entstanden sind.

Wie immer ist die Zusammenstellung der „Nautilus“ sehr abwechslungsreich und unterhaltsam, auch wenn der Leser diesmal bedauert, dass die Artikel entweder viel zu kurz sind, wie der über die Piratinnen, der das Thema nur anreißt und sich auf die bekanntesten Beispiele konzentriert, oder diesmal sogar sehr komplex geschrieben sind. Gerade für „Echtes Blut – Reale Vampir-Subkulturen“ sollte man sich etwas mehr Zeit nehmen, während „Blutsbande – Vampirzivilisationen in der Literatur und im Kino“ das Thema sehr gut und auch ansprechend zusammenfasst, auch wenn die Fernsehserien der letzten Jahre ganz außer Acht gelassen wurden.

Alles in allem entsteht dennoch ein zwiespältiger Eindruck. So interessant die Themen auch sind – sie erhalten zu wenig Raum und gerade die Artikel zeigen Lücken. So wird letztendlich der erfahrenere Leser weniger Informationen für sich finden, während Neueinsteiger wie immer einen ersten guten Einblick bekommen.

Somit ist die neuste Ausgabe der „Nautilus“ mit ihrem dreifachen Themen-Mix nicht ganz so gelungen wie die vorhergehende Ausgabe und dürfte vor allem für die Fans von Piraten und Vampiren interessant sein, weniger für die von Superhelden.