Marc Rosenberg: Eliot Holtby und das Universum der Vergangenheit (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 29. Dezember 2025 12:21

Marc Rosenberg
Eliot Holtby und das Universum der Vergangenheit
Eliot Holtby 1
Vermes, 2025, Hardcover, 520 Seiten, 24,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Es sind Bücher wie diese, die vielleicht auch Jungs wieder zum Lesen animieren könnten. Denn „Eliot Holtby und das Universum der Vergangenheit“ bietet ein Abenteuer, wie diese es sich wünschen, mit einem jungen Helden, kauzigen Nebenfiguren und schrägen Erlebnissen, eingebunden in eine spannende Quest, die auch nach diesem Band noch nicht zu Ende ist.
Ausgerechnet in der Silvesternacht, an seinem dreizehnten Geburtstag, verändert sich für Eliot alles. Er muss nicht nur erfahren, dass er der Sohn einer mächtigen Hexe ist, sondern dass auch besondere Gaben in ihm erwachen. Es bleibt nur keine Zeit sich daran zu gewöhnen, denn das Böse steht bereits vor der Tür.
Eliot muss fliehen und gerät dabei mit seinen Freunden in das Chilverse, ein Universum neben dem unseren, in dem so manche Dinge möglich sind und seine Bestimmung auf ihn wartet. Doch zunächst muss er erst einmal sieben Artefakte finden, immer verfolgt von seinen erbitterten Feinden.
Der Autor wendet sich mit seiner Geschichte an junge Leser ab zehn Jahren. Und denen bietet er neben dem Helden natürlich auch noch ein passendes gemischtes Team, inklusive sprechenden Tieren und einem fliegenden Alpaka, einer Schule, an der Eliot erste Grundlagen lernt und eine wilde Reise durch die Vergangenheit und an seltsame Orte erlebt, an denen er historische Persönlichkeiten kennenlernt, die ihm zur Seite stehen.
So versteht er nach und nach immer besser, was er kann und was noch in ihm schlummert, auch wenn er natürlich kein Meister ist und noch viel lernen muss. Dadurch bleibt es aber auch spannend und er kann sich entsprechend weiterentwickeln, muss mehr auf seinen Instinkt und natürlich auch das Vertrauen in seine Freunde setzen.
Denn Fremden kann er nicht unbedingt immer trauen, wie sich gelegentlich zeigt. Alles in allem bleiben die Gefahren und Probleme auf einem kindgerechten Niveau, gewaltsame Momente werden nur angedeutet. Ältere Leser werden ihren Spaß an den vielen kleinen Anspielungen auf historische Ereignisse wie die Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 und Personen wie Johann Sebastian Bach oder Jules Verne haben.
Erwachsene Leser werden sicherlich die eine oder andere Entwicklung hinterfragen, gerade was Sprachbarrieren angeht. Auf der anderen Seite stören diese kleine logischen Ungereimtheiten auch nicht. Denn letztendlich geht es um die Handlung, und die wird flott und ohne Längen, mit sehr viel Gefühl und Momenten zum Schmunzeln erzählt. Die zentralen Figuren sind angenehm ausgearbeitet und bieten Jungen wie Mädchen genügend Möglichkeit zur Identifikation.
Mit etwas über fünfhundert Seiten ist das Buch erstaunlich dick, die Kapitel sind aber angenehm kurz, so dass junge Leser jederzeit Pause machen können.
„Eliot Holtby und das Universum der Vergangenheit“ ist der unterhaltsame Auftakt einer liebenswerten Urban-Fantasy-Reihe für Jungen und Mädchen ab zehn Jahren, die wilde und phantasievolle Abenteuer lieben.