Mikayla Bridge: Of Flame and Fury (Buch)

Mikayla Bridge
Of Flame and Fury
(Of Flame and Fury, 2025)
Übersetzung: Ulrike Köbele
Karte: Virgina Allyn
Fischer Sauerländer, 2025, Paperback, 496 Seiten, 17,90 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Of Flame and Fury“ ist nicht nur das Debüt von Mikayla Bridge, sondern ganz offensichtlich auch ein im Young-Adult-Bereich angesiedelter Einzelband. Der Verlag mag die Geschichte zwar als Romantasy labeln, aber das Abenteuer und die Entwicklung der Figuren stehen eher im Mittelpunkt.


Wenn die Menschen eines lieben, dann sind es die Phönixrennen auf der Insel Cendor, die von Reitern und Tieren alles fordern und nicht selten zum Tod führen. Denn die Feuervögel sind keine sanftmütigen Wesen. Das weiß auch die 17jährige Kel, die mit ihrem Team das nächste Rennen gewinnen muss, um Schulden zu begleichen. Denn sonst verliert sie ihren geliebten Phönix Savita.

Leider geht schief, was schiefgehen kann und sie muss sich letztendlich mit Warren Coupers zusammentun, den sie absolut nicht abkann. Allerdings merkt sie mit der Zeit, dass hinter dem aufgeblasenen Angeber auch ein Mensch steckt, der bereit ist, mit ihr durch Dick und Dünn zu gehen, als sie einem düsteren Geheimnis auf die Spur kommt.


Und das ist es auch, was die Geschichte eigentlich beherrscht und nicht die Beziehung zwischen den beiden Charakteren, die sich zunächst nicht wirklich leiden können, weil die ernstere Kel anfangs immer wieder bestätigt bekommt, dass Coup nur ein überheblicher Hohlkopf ist. Andere Sorgen beschäftigen sie mehr. Da sind die Schulden, die ihr ihr Vater hinterlassen hat und später auch noch eine andere, erschütternde Nachricht. Aber dennoch ist sie bereit, für ihren Phönix bis zum letzten Atemzug zu kämpfen. Das sorgt für Spannung, Intrigen und Geheimnisse, die im Vordergrund stehen und dabei helfen, die Figuren zusammenzubringen.

Wie in vielen Jugendromanen wird der Hintergrund nicht sonderlich ausgearbeitet, man erfährt nicht viel über die Gesellschaft auf den Inseln, ebenso wenig über den Rest der Welt. Die Handlung konzentriert sich ganz auf die Teams und Sponsoren hinter den Rennen und das Geflecht von Intrigen, das sich nach und nach immer enger um die Heldin zieht.

Das Ganze ist in einer futuristisch angehauchten Welt angesiedelt, in der es jede Menge Technik gibt, die Phönixe sind das einzige Fantasy-Element und werden auch eher nüchtern, wie jede fremde Alienrasse, betrachtet.

Heraus kommt ein interessantes Gemisch, das aber durchaus unterhalten kann. Die Figuren sind nett ausgearbeitet; während man von Anfang an mit Kel fühlen kann, entwickelt sich Coup erst nach und nach zu einem sympathischen Charakter. Und die Gefühle zwischen den beiden wachsen langsam und beruhen nicht unbedingt auf Leidenschaft, was zur Handlung passt.

Alles in allem ist „Of Flame and Fury“ ein solider Young-Adult-Roman für junge Leserinnen ab vierzehn Jahren, denen Liebe und Leidenschaft noch nicht so wichtig ist wie ein spannendes Abenteuer, in dem die Helden sich bewähren und wachsen können. Die Autorin entwickelt einen netten Hintergrund, arbeitet ihn aber nur so weit aus, wie sie es für die Handlung braucht, nutzt damit leider auch nicht alle Möglichkeiten.