Sabine Riedel: Ein Pakt aus Asche und Blut (Buch)

Sabine Riedel
Ein Pakt aus Asche und Blut
Feuertanz, 2025, Paperback, 552 Seiten, 22,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Sabine Riedel bewegt sich in ihren Geschichten gerne im phantastischen Bereich und so ist auch ihr neuer Roman „Ein Pakt aus Asche und Blut“ mehr Mystery als ein einfacher historischer Thriller, denn die Ereignisse aus dem 15. Jahrhundert wirken sich bis in die Gegenwart aus.


Nach einem verheerenden Waldbrand bei Ratingen spürt der Feuerwehrmann Mark, dass etwas Dunkles in ihm erwacht und ihn zu kontrollieren beginnt. Derweil hat die depressive Melanie im Haus ihrer Oma bei Lübeck immer stärker werdende Visionen, während sich die Fotografin Cat auf ein gefährliches Experiment einlässt.

Und in der Vergangenheit scheinen die kräuterkundige Helene und ihre Schwester Anna im Jahr 1460 mehr oder weniger der Willkür der Mächtigen ausgesetzt zu werden, denn der Verdacht der Hexerei lastet schwer auf ihnen. Schließlich lässt sich die Heilerin auf einen verhängnisvollen Pakt ein, der bis in die Gegenwart wirkt.


Die Handlung bewegt sich auf zwei Ebenen, die unabhängig voneinander scheinen, aber am Ende miteinander verwoben werden. In der Vergangenheit erfahren die Leser von einem gar nicht so unüblichen Schicksal, denn die Schwestern, die bereits alles verloren haben, werden nun noch weiter ausgegrenzt. Das nutzt jemand aus, der sich den dunklen Künsten widmet und zwingt vor allem Helene, seinem Willen zu dienen, weil der Verdacht der Hexerei über Anna liegt und diese auch schon gefoltert wurde. Das böse Spiel zieht weitere Kreise als man denkt, zerstört jede Menge Hoffnungen und Träume.

Genau diese Schatten holen nun auch die Figuren in der Gegenwart ein, denn die Geister der Vergangenheit sind erwacht. Und so zieht ein Strudel aus düsteren Ereignissen Cat, Melanie aber auch Mark immer mehr in ihren Bann.

Das ist interessant in Szene gesetzt und lebendig ausgearbeitet. Man zittert regelrecht mit den Schwestern in der Vergangenheit mit, die immer wieder dem Tod ins Auge sehen und viele Grausamkeiten erdulden müssen. Aber auch in der Gegenwart werden die Figuren nicht gerade geschont. Das Ganze gipfelt in einem rasanten Showdown. Atmosphärisch ist vor allem die Vergangenheitsebene, die man sich plastisch vorstellen kann. In der Gegenwart geht es zunächst etwas verwirrend zu, weil die Figuren erst einmal nichts miteinander zu tun haben, aber zum Ende hin versteht man auch hier, wie alles zusammenhängt. Die phantastischen Elemente sind ebenfalls nachvollziehbar und passend eingebaut. Die Geschichte ist zudem mit ein wenig Lokal- und Zeitkolorit verstehen, aber nicht so stark, dass man unbedingt aus der Gegend von Ratingen kommen muss.

„Ein Pakt aus Asche und Blut“ ist ein unterhaltsamer und kurzweiliger Mystery-Thriller mit starken historischen Bezügen, der vielleicht anfangs etwas verwirrend wirkt, später aber rasant und spannend auf ein glaubwürdiges und atmosphärisches Ende zusteuert, das sich sehen lassen kann.