Lindsay Straube: Kiss of the Basilisk - Verführerisches Gift (Buch)

Lindsay Straube
Kiss of the Basilisk - Verführerisches Gift
Basilisk-Saga 1
(Kiss of the Basilisk, 2025)
Übersetzung: Bernd Stratthaus
Blush, 2025, Paperback, 816 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Mit Blush hat Blanvalet ein neues Label ins Leben gerufen, in dem es vor allem um die „schönste Nebensache“ der Welt gehen wird, egal ob sie nun in eine düstere Liebesgeschichte, einen Thriller oder eben auch in Romantasy eingebettet wird. Lindsay Straubes „Basilisk“-Saga ist ein Paradebeispiel, wie letzteres aussehen kann. Erschienen ist nun der erste Band, „Kiss of the Basilisk - Verführerisches Gift“.

 

Leo, der Prinz des Landes, soll heiraten. Um eine passende Frau für ihn zu finden, werden die Mädchen, die alle im selben Jahrgang geboren wurden, einem Wettbewerb unterzogen. Vorher aber sollen sie eine Ausbildung durchlaufen, die sie in allen Belangen schulen wird.

Das übernehmen die Basilisken, die einen Pakt mit den Menschen geschlossen haben. In ansprechender Gestalt unterweisen sie die Mädchen. Eine von ihnen ist die eigenwillige Tem, die schon bald zwischen dem Prinzen und ihrem Lehrmeister Caspen entscheiden muss.


Schon auf den ersten Seiten wird auch dem unaufmerksamsten Leser klar, was das Hauptthema des Buches ist. Denn es geht schon in den unschuldigsten Unterhaltungen nur im das intime Beisammensein und allem, was dazu gehört. Damit es dann auch nicht langweilig wird, ist Tem natürlich erst einmal die Spröde, die nichts von dem ganzen Theater wissen will und auch die schlüpfrigen Reden nicht so mag.

Das ändert sich, als sie ihren Basilisken-Lehrer Caspen kennenlernt, der den feuchten Traum einer jeden Frau darstellen dürfte: extrem gutaussehend, mit einer anziehenden Aura, verführerisch, aber dennoch sanft und freundlich. Ein guter Zuhörer, der sich selbst schon bald in sie verliebt und sie tatsächlich auch in die Geheimnisse ihres Volkes einweiht und das aufdeckt, was in Tem selbst schlummert.

Natürlich bekommt auch die dunkle Seite der Basilisken ein wenig Raum, aber nur dann, wenn es notwendig ist. So sieht es auch mit dem Hintergrund aus, der bis zu einem gewissen Grad ausgearbeitet wurde.

Letztendlich ist die Handlung nur dazu da, um einen gewissen Rahmen für die intimen Szene, die Spielchen der Verführung und letztendlich auch das Liebesdreieck ausgerichtet. So ist sie ziemlich vorhersehbar, wenn auch nur leidlich spannend. Aber wer nach Spice dürstet, wird jede Menge davon bekommen, und ja, das macht den Namen des neuen Unterverlages zum Programm.

Deshalb sollte man die Geschichte auch nicht für ihre altgedienten Rollenklischees und Archetypen verurteilen, denn diese gehören wohl einfach mit dazu. Und immerhin bekommt man einen Roman serviert, der einmal nicht nur mit den dunklen Seiten der Leidenschaft spielt, sondern eher leicht und augenzwinkernd daherkommt, sich manchmal sogar wie eine Parodie liest.

„Kiss of the Basilisk - Verführerisches Gift“ verspricht leidenschaftliches Lesevergnügen mit sehr viel Spice und einem leichten, verführerischen Unterton. Natürlich werden genügend Klischees bedient und die Handlung bleibt völlige Nebensache - aber genau das verspricht eben auch das Label des neues Unterverlags Blush, das vor allem Spicy Romance in all ihren Facetten bietet.